Augengesundheit

Bindehautentzündung richtig behandeln

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Berlin -

Wenn das Auge brennt und juckt, ist das alles andere als angenehm. Auslöser für eine Bindehautentzündung sind häufig äußere Einflüsse: So kann die Schleimhaut im Auge durch einen langen Arbeitstag am PC-Bildschirm oder auch nach einer zugigen Fahrt im Cabrio austrocknen. In so einem Fall braucht das Auge einfach nur Erholung. Ist es jedoch eitrig verklebt, sind oft Bakterien die Ursache für die Entzündung. Die auch Konjunktivitis genannte Krankheit wird dann mitunter mit antibiotikahaltigen Medikamenten behandelt.

Einige verspüren nur leichtes Brennen, andere haben das Gefühl von Sandkörnern im Auge – die Symptome einer Bindehautentzündung können unterschiedlich sein. „Manche Patienten reagieren dann besonders empfindlich auf Licht und Blendung“, sagt ABDA-Sprecherin Ursula Sellerberg.

Ob nur leicht gereizt durch Bildschirmarbeit oder schwer entzündet durch Bakterien – in beiden Fällen, spricht man von einer Bindehautentzündung. Gerade das mache die Diagnose nicht einfach, sagt Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte. „Staub und Zugluft können das Auge genauso reizen, wie Bakterien, Viren, Pilze oder ein Fremdkörper“, sagt Eckert. Daher sei es bei der Behandlung wichtig, gezielt an der Ursache anzusetzen.

Wichtig ist: Bindehautentzündung ist je nach Ursache ansteckend. Deshalb sollte man das betroffene Auge möglichst nicht anfassen. Falls man es nicht vermeiden kann, wäscht man sich besser rasch die Hände. Handtücher und Waschlappen sollten Betroffene nicht mit anderen teilen.

Ist das Auge einfach nur trocken, können die Beschwerden von allein weggehen. Dabei kann eine Benetzungsflüssigkeit in Form von Augentropfen helfen, sagt Sellerberg. Bei der Anwendung von Augentropfen sollte man auf die Hygiene achten. Wer eine Pollenallergie hat, hat häufig auch mit Bindehautentzündung zu kämpfen. Augentropfen zur Befeuchtung der Schleimhaut helfen dann nicht. Da sollte zu antiallergischen Präparate, beispielsweise mit Kortison, gegriffen werden.

Eine bakterielle Bindehautentzündung äußert sich häufig durch eitriges Sekret, das vor allem am Morgen einen verklebten Wimpernkranz und ein rotes Auge zur Folge haben kann. Zusätzlich ist die Entzündung deutlich spürbar: Das Auge juckt und brennt stark.

Eine Erkältung kann ebenfalls die Ursache sein. „Durch das Putzen der Nase entsteht ein hoher Druck und Schleim wird in die Nebenhöhlen und den Tränennasengang gepresst, was die Infektionsgefahr stark erhöht“, sagt Jens Wagenknecht, Facharzt für Allgemeinmedizin und Vorstandsmitglied des Deutsche Hausärzteverbands.

Antibiotikahaltige Augentropfen und Salben helfen bei bakteriellen Entzündungen. Salben seien besser: „Sie halten den Wirkstoff länger im Auge“, sagt Wagenknecht. Gleichzeitig empfinden viele sie als angenehmer, weil sie einen kühlenden Effekt haben. Jedoch sollte man die Salben nicht vor dem Weg zur Arbeit auftragen. „Durch die Salbe verschmiert die Sicht, dadurch hat man zum Beispiel beim Autofahren eine schlechtere Sicht und das ist gefährlich“, sagt Sellerberg. Besser sei eine Einnahme abends vor dem Schlafgehen.

Antibiotika können vom Augenarzt zur Behandlung verschrieben werden und bei bakteriell bedingten Bindehautentzündungen helfen. Doch was tun, wenn man nicht direkt zu einem Arzt gehen kann, wie zum Beispiel am Wochenende? Dann sollte man sich erstmal abschwellende Augentropfenpräparate aus der Apotheke besorgen, sagt Wagenknecht „Sie reduzieren die Entzündung und lindern die Beschwerden.“

Zusätzlich kann man kalte Umschläge auf die Augen legen, sagt Eckert. Sie kühlen und wirken dadurch schmerzlindernd. Für die kalten Umschläge sollte man aber ausschließlich Wasser verwenden. „Manche halten Umschläge aus Schwarzen oder Grünen Tee für eine gute Idee, doch diese Substanzen sind nicht steril und können Bakterien ins Auge bringen und es weiter reizen“, warnt Sellerberg. Außerdem können Tee-Kompressen allergische Reaktionen auslösen.

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