Pharmakonzerne

Wegen Pfizer: GSK-Chairman tritt ab APOTHEKE ADHOC, 21.01.2019 15:07 Uhr

Reaktion auf Pfizer-Deal: Sir Philip Hampton legt sein Amt als Chairman bei GSK nieder. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die geplante Fusion der OTC-Sparten von GlaxoSmithKline (GSK) und Pfizer hat bereits erste personelle Konsequenzen: Sir Philip Hampton, Chairman von GSK, gibt seinen Posten ab.

GSK sei eine der großartigsten Firmen in Großbritannien, sagte Hampton. Unter Konzernchefin Emma Walmsley habe man bei der strategischen Neuausrichtung große Fortschritte gemacht. Nach der Ankündigung des Deals mit der Pfizer und der geplanten Aufspaltung von GSK sei es für ihn nun der richtige Moment, sein Amt abzugeben und es seinem Nachfolger zu überlassen, diesen Prozess über die nächsten Jahre zu begleiten.

Vindi Banga, Senior Independent Director, sagte, man habe eine klare Strategie und liefere bessere Ergebnisse ab. Es sei daher ein guter Zeitpunkt, um einen Nachfolger zu suchen.

Hampton war Finanzchef verschiedener britischer Konzerne, bevor er 2004 den Chefposten bei der Supermarktkette J Sainsbury übernahm. Von 2009 bis 2014 leitete er die Royal Bank of Scotland, Anfang 2015 wurde er zum Aufsichtsrat von GSK ernannt. Nur wenige Monate später wurde er Chairman des Board of Directors, das Vorstand und Aufsichtsrat vereint.

GSK und Pfizer bringen ihre Consumer-Sparten in ein Gemeinschaftsunternehmen ein, an dem der britische Pharmakonzern mit 68 Prozent die Mehrheit hält. Der Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erwartet. Innerhalb von drei Jahren nach dem Abschluss werde ein Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens geplant.

Die geplante Abspaltung zeige den klaren Weg, GSK in ein neues globales Pharma- beziehungsweise Impfstoffunternehmen zu transformieren, das in den Bereichen Immunsystem, Genforschung und erweiterte Technologien auf Forschung und Entwicklung fokussiert sei. Geplant sei, zwei außergewöhnliche britische Unternehmen zu formen, die eine solide Kapitalstruktur haben, steigende Erträge abwerfen und einen Beitrag für Patienten und Konsumenten leisten.

Beide Bereiche zusammen kommen auf einen Umsatz von gut 9,8 Milliarden Pfund (10,9 Milliarden Euro). Nummer 1 ist das Gemeinschaftsunternehmen in den Kategorien Schmerz, Mundhygiene, Atemwegserkrankungen und Vitamine. Mit Verdauungsprodukten ist GSK/Pfizer nach eigenen Angaben die Nummer 2, mit dermatologischen Produkten die Nummer 3. Die zehn größten Marken machen 80 Prozent des Umsatzes aus, darunter Advil, Thermacare, Centrum und Nexium.