Schwieriger als gedacht

Richtig Naseputzen und Niesen

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Berlin -

Eine Erkältung geht meist mit Schnupfen einher: Das Sekret setzt sich in den Nebenhöhlen fest und die Nase muss vom lästigen Schleim befreit werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Vor- und Nachteile mit sich bringen. Auch beim Niesen gibt es einiges zu beachten. Einen praktischen Kundenflyer als Download gibt es hier.

Die wohl meist verwendete Art sich eine freie Nase zu verschaffen, ist die Verwendung eines Taschentuchs: Durch schnäuzen wird das Sekret aus der Nase entfernt und direkt hygienisch im Taschentuch entsorgt. Eine andere, in der Gesellschaft weitaus weniger akzeptierte Variante, ist das Hochziehen des Sekrets. Dabei wird der Schleim in den Rachen gezogen, heruntergeschluckt und durch die Magensäure zersetzt. Viele Mitmenschen empfinden die Geräuschkulisse jedoch als unangenehm und störend. Lange Zeit wurde diese Methode jedoch sogar empfohlen, da vermutet wurde, dass beim Schnäuzen der Schleim samt den enthaltenen Keimen in die Nasennebenhöhlen gedrückt wird. Dadurch könnte es zur Verstopfung der Hohlräume kommen und Bakterien könnten sich ausbreiten – das Risiko einer Sinusitis steigt an.

Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass die Sinusitis meist bereits durch die akute Erkältung entsteht und nicht erst durch das Schnäuzen. Denn dabei entsteht eine Art Luftwirbel im Rachenraum, der das Eindringen von Krankheitserregern in die Bronchien sogar verhindern kann. Bei einer akuten Verschleimung der Nasennebenhöhlen können pflanzliche Schleimlöser wie GeloMyrtol oder auch der abschwellende, in GeloProsed enthaltene, Wirkstoff Phenylephrinhydrochlorid helfen.

Egal welche der beiden Varianten gewählt wird, in jedem Falle sollte das Sekret behutsam und ohne Gewalt entfernt werden. Denn durch zu viel Kraft können die Schleimhäute gereizt werden und weiter anschwellen. Beim Schnäuzen sollte immer ein Nasenloch zugehalten werden, durch das geöffnete Loch kann dann der Schleim aus der Nase entfernt werden. Wird durch beide Seiten gleichzeitig gepustet, so kann eine Seite schlechter gereinigt werden. Geräuschvolles Naseputzen führt dabei nicht zu besseren Ergebnissen, sondern deutet eher auf zu viel Kraftanwendung hin. Auch beim Hochziehen sollte behutsam vorgegangen werden, um Schäden zu vermeiden.

Damit die ausgeschleusten Keime direkt für andere unschädlich gemacht werden, sollte das verwendete Taschentuch direkt nach dem Gebrauch in der Toilette oder einem geschlossenen Mülleimer entsorgt werden. Ein Herumliegen der verwendeten Tücher oder ein mehrmaliger Gebrauch sollte unbedingt vermieden werden. Nach der Entsorgung sollten die Hände gründlich gewaschen werden, um eine Verbreitung der Keime zu verhindern.

Neben den beiden Varianten können auch Nasenduschen helfen das Sekret zu entfernen: Durch die Spüllösung wird das Sekret verflüssigt und schonend aus der Nase befördert. Am besten geeignet ist isotonische Kochsalzlösung. In einer solchen Lösung ist die gleiche Menge an Elektrolyten enthalten wie in den Körperflüssigkeiten. Zu niedrig oder zu hoch dosierte Lösungen können die empfindliche Nasenschleimhaut reizen: Es kann dann zu einem unangenehmen Brennen kommen. Daher sollte auch das Spülen mit Leitungswasser vermieden werden. Am besten geeignet sind fertige isotonische Kochsalzlösung aus der Apotheke oder spezielle Beutel mit einer fertig abgepackten Salzmenge, die in Wasser aufgelöst werden. Zur Anschließenden Pflege der Schleimhäute kann beispielsweise GeloSitin Nasenpflege verwendet werden.

Auch beim Niesen gibt es einiges zu beachten, vor allem in Bezug auf die Hygiene. Das Sekret sollte möglichst nicht in die Umgebung versprüht werden. Oft halten sich Erkrankte deshalb die Hand vor den Mund oder die Nase. Dabei gelangen die Erreger jedoch auf die Handflächen und können leicht weiterverbreitet werden. Besser ist daher das Husten und Niesen in ein Taschentuch, welches anschließend entsorgt wird. Ist kein Papiertaschentuch zur Hand kann auch in die Armbeuge gehustet oder geniest werden. Außerdem sollte nach Möglichkeit ein Abstand von mindestens einem Meter zu Mitmenschen gehalten werden.

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