Noweda-Mitglieder

Kuck: Rausschmiss-Regel hat sich bewährt

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Essen -

Bei der Generalversammlung konnte Noweda-Chef Dr. Michael Kuck am Wochenende erneut sehr positive Zahlen vorstellen. Mit Umsatz und Gewinn stieg auch die Zahl der Mitglieder wieder an: 402 Apotheker sind der Genossenschaft neu beigetreten, bei 273 Abgängen. Bewährt hat sich laut Kuck, inaktive Mitglieder auszuschließen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde 67 Apothekern die Tür gezeigt.

2016 hat die Generalversammlung eine Satzungsänderung beschlossen: Seitdem fliegt automatisch raus, wer seit zwölf Monaten keinen Umsatz mehr mit der Noweda gemacht hat. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde die Neuregelung erstmals scharfgestellt und 423 Apothekern die Mitgliedschaft entzogen. Damit hatte die Noweda zum ersten Mal überhaupt einen Rückgang der Mitgliederzahl zu verzeichnen, die man aber sehr bewusst in Kauf genommen hatte.

Beim im Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 war der Effekt entsprechend nicht mehr so groß: Unter dem Strich steht ein Anstieg von 129 Mitgliedern und ein neuer Rekordwert von 9302 Noweda-Apothekern. Trotzdem mussten wieder 67 Mitglieder aufgrund der Nullumsatz-Klausel gehen.

„Diese Regelung hat sich bewährt“, kommentierte Kuck in seinem Lagebericht. „Nur diejenigen Mitglieder, die sich für das gemeinsame Unternehmen einsetzen, nur diejenigen Mitglieder, die die Genossenschaft mit ihrer Umsatzvergabe stärken, nur sie solle auch in den Genuss der Vorteile kommen, die Noweda bietet.“

Kuck findet es geradezu erstaunlich, „dass es immer noch Apotheken gibt, die ihre Umsätze lieber an internationale Konzerne und Kettenbetreiber vergeben, anstatt das genossenschaftliche Modell der apothekereigenen Noweda zu unterstützen“. Und obwohl bei der Generalversammlung ja per Definition ausschließlich bereits überzeugte Apotheker sitze, schloss Kuck noch einen Appell an: „Liebe Apotheker, die ihr nicht bei Noweda seid: Ihr macht einen Fehler. Aber glücklicherweise ist es ja nie zu spät. Man kann diesen Fehler ganz einfach in Ordnung bringen. Nämlich durch einen Wechsel zur Noweda.“

Und die Entwicklung der Mitgliederzahl kann sich ja durchaus sehen lassen. Mit Ausnahme der „satzungsbedingten Delle“ (Kuck) im vergangenen Jahr, ist die Zahl der Mitglieder immer weiter gestiegen – von 2643 im Jahr der Deutschen Einheit auf jetzt 9302.

Mehr Apotheken machen mehr Umsatz: Um 4 Prozent ist dieser auf etwas über 7,3 Milliarden Euro gestiegen. Der Gesamtmarkt sei dagegen nur um 2,7 Prozent gewachsen, berichtet Kuck. Nicht ganz so dynamisch ging es dem Noweda-Vorstandsvorsitzenden zufolge in den übernommenen Niederlassungen von Ebert-Jacobi zu. Denn ohne diese wäre die Noweda sogar um 2,1 Prozentpunkte über Markt gewachsen, mit ihnen 1,3 Prozentpunkte.

Die Noweda hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von mehr als 22 Prozent. Damit habe man die starke Position als Nummer 2 in Deutschland „weiter gefestigt und ausgebaut“, so Kuck. Auch diese Entwicklung sei beachtlich: Vor zehn Jahren lag die Noweda bei einem Marktanteil von 15 Prozent. Marktführer ist damals wie heute Phoenix. Und die Hoffnung auf schnelle Beute im Revier des Branchenprimus hat sich etwas getrübt, nachdem sich Phoenix und MVDA noch einmal zusammengerauft haben.

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