Emotional und einzigartig: Ein guter Arzneimittelname muss laut Scott Piergrossi vom Brand Institute bei der Zielgruppe nachhallen.
Foto: Brand Institute
Bei Privigen von CSL Behring etwa repräsentiere jede Silbe etwas Spezifisches: „Pri“ steht für die Indikation primäre Immunmangelsyndrome. „ivig“ steht für Intravenöses Immunglobulin und „gen“ steht für nächste Generation.
Foto: CSL Behring
Auch Latisse von Allergan sei ein großartiger Name für ein Produkt zum Wimpernwachstum. Die Tonart beschwöre förmlich lange, üppige Wimpern.
Foto: Allergan
Arzneimittelnamen zu finden wird zunehmend schwieriger. Dennoch ist die Herkunft des Namens oft leicht zu erkennen.
Foto: Elke Hinkelbein
Doxazosin statt Doxycyclin oder Metamizol statt Metronidazol – die Liste der Medikamenten-Irrtümer ist lang. Um Verwechslungen auszuschließen, werden die Hersteller bei der Namensfindung erfinderisch.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Meditonsin ist leicht zu erklären. Während „Med" auf den Hersteller selbst oder auf „Medizin" hinweist, steht der zweite Namensteil für die Tonsillen, also die Mandeln.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Aspirin scheint auf den ersten Blick keine Verbindung zu seinem Wirkstoff oder der Indikation zu haben.
Foto: Deutsches Apotheken-Museum
Doch der Hersteller Bayer hat sich Gedanken gemacht: Das A stammt aus dem Wirkstoff Acetylslicylsäure. Die Endung „–spirin“ steht für die Spire. Unter diesem Namen war früher das Mädesüß bekannt, welches ebenfalls Salicin enthält.
Foto: Elke Hinkelbein
Krankenhausmedikamente und Diagnostika besitzen oft lateinische Namensteile. Das Röntgenkontrastmittel Orabilix (Bunamiodyl) ist oral anzuwenden und wird vor allem bei Gallenspiegelungen eingesetzt. Die lateinische Bezeichnung für Galle lautet „bilis“ – fertig ist der Produktname.
Grafik: APOTHEKE ADHOC
Actavis hat sich für sein Bezafibrat-haltiges Arzneimittel für den Namen Cedur entschieden. Der Name kommt aus der Musik: Die Tonart C-dur soll für Vitalität und Lebensfreude stehen.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Das ADHS-Mittel Ritalin erhielt seinen Namen durch seinen Entdecker Leandro Panizzon: Ihm fiel auf, dass seine Ehefrau Rita unter der Einnahme von Methylphenidat viel besser Tennis spielen konnte.
Foto: Frank Leber / pixelio.de
Das Antiemetikum Emend weist in seinem Namen bereits eindrucksvoll auf die Wirkung hin: Es enthält die Worte "Emesis ende".
Foto: APOTHEKE ADHOC
Daiichi Sankyo hat sich bei der Einführung seines Gerinnungshemmers Lixiana (Edoxaban) viele Gedanken gemacht. Der Präfix „Li“ stammt aus dem englischen Wort für „verlässlich“, reliable. Die Buchstaben X und A stehen für den Blutgerinnungsfaktor Xa.
Foto: Daiichi Sankyo
In der Namensgebung gibt es interessanterweise starke Parallelen zum Konkurrenzprodukt Xarelto (Rivaroxaban, Bayer). Der Faktor Xa ist ebenso im Namen zu finden wie ein Wortteil aus „reliable“.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Der Traum von einem global verwendbaren Namen war für Daiichi allerdings schnell geplatzt: Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA genehmigte die Wortwahl nicht. In den USA wird Edoxaban jetzt unter der Bezeichnung Savaysa vermarktet.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Ältere Wirkstoffe tragen wie die Handelsnamen noch Phantasienamen. Darunter fällt Insulin: Der Name ist von dem Wort „Insel“ abgeleitet und weist auf den natürlichen Produktionsort hin, die Langerhans’schen Inseln.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Diacetylmorphin war früher ein begehrtes Arzneimittel. Die Substanz wurde von Bayer um 1900 zunächst als Hustensaft für Kinder vermarktet, wurde aber bald als Allheilmittel gegen Schmerzen, Depressionen und sogar Krebs gefeiert.
Foto: Bayer
Bayer nannte das Produkt seiner „heroischen“ Wirkung wegen Heroin. Erst in den 1930er Jahren wurde das Mittel staatlich stärker kontrolliert – die Karriere von Heroin als Arzneimittel hatte damit schnell ein Ende.
Foto: Günther Gumhold/pixelio.de