Attendorn gegen Amazon: Im Sauerland hat sich eine Initiative gegen Amazon zusammengefunden. 32 Händler haben das Attendorner Webkaufhaus gegründet.
Mit dabei sind zwei von sieben Apotheken der Stadt – wie auch die Nicolai-Apotheke.
So oder so ähnlich könnte es bald auch in deutschen Fußgängerzonen aussehen: Amazon will auch hierzulande in den stationären Handel einsteigen.
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Arzneimittel im Visier? Amazon-Chef Jeff Bezos hält die Branche in Atem.
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Der US-Gigant bestimmt auch die Bedingungen für den Handel externer Anbieter auf der Plattform.
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Knapp die Hälfte seines Umsatzes erzielt Amazon mit Provisionen, die externe Händler für die Nutzung der Plattform zahlen.
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Um unter die Top-10 der Versandapotheken zu kommen, müsste der Konzern gerade einmal 0,2 Prozent seines Umsatzes mit Apothekenartikeln erzielen.
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Schon heute ist Amazon um ein Vielfaches größer als führende Versandapotheken wie Shop-Apotheke.
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Alle Versandapotheken zusammen kommen nur auf einen Bruchteil dessen, was Amazon in Deutschland an Waren bewegt.
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44 Millionen Deutsche kaufen regelmäßig bei Amazon. Zum Vergleich: Bei allen anderen Webshops wie Zalando, Otto und Conrad kommen nur 7,6 Millionen regelmäßige Käufer zusammen.
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17 Millionen Kunden sind mittlerweile bei Prime – haben sich also mehr oder weniger fest an den Konzern gebunden.
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Den Apothekenmarkt sieht Kaske in einer vulnerablen Situation: Ab einem Versandhandelsanteil von 20 Prozent geraten seinen Erfahrungen nach die stationären Händler nämlich unter Druck. Beispiel Buchmarkt: Als Amazon die kritische Schwelle nahm, ging 2011 die US-Buchhandelskette Borders in die Knie, die immerhin doppelt so groß wie Thalia und Hugendubel zusammen war.
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In anderen Branchen sieht Kaske ähnliche Entwicklungen.
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Derzeit teilen sich im Internet neben den Holland-Versender klassische Versandapotheken den Arzneimittelmarkt.
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Vermittler, aber keine Apotheke: Laut Fabian Kaske hat Amazon kein Interesse daran, in Eigenverantwortung Medikamente zu vertreiben.
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Laut Kaske fehlt dem Konzern nicht nur Know-how, sondern auch die erforderliche Logistik.
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Startschuss mit Prime-Partnern: Amazon hat bei seinem Expressdienst „Prime Now“ erstmals externe Händler an Bord genommen.
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Dazu gehört in München die Bienen-Apotheke von Michael Grintz.
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Die Aufträge werden in der Apotheke bearbeitet und die Ware verpackt.
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Von Amazon beauftragte Kurierdienste bringen die Tüten dann zum Kunden.
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Weitere Partner für das neue Programm sind die Bio-Supermarktkette Basic und das Lebensmittelgeschäft Kochhaus.
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„Prime Now steht für die ultraschnelle Lieferung von Artikeln des täglichen Bedarfs. Mit diesen beiden Händlern haben Kunden noch mehr Auswahl“, so Kai Rühl, der den Dienst in Deutschland leitet.
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Amazon und Apotheke: Der Internetriese steigt ins Geschäft mit Gesundheitsprodukten ein.
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Kunden von Amazon können sich seit Sommer 2016 in Berlin und München innerhalb einer Stunde mit ausgewählten Produkten beliefern lassen.
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Für den schnellen Lieferdienst richtet der Konzern zusätzliche Lager im Zentrum der Großstädte ein.
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Diese werden von den großen Logistikzentren beliefert.
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Schon heute gehören Drogerieartikel zu den gefragtesten Kategorien bei „Prime Now“.
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Arzneimittel und Gesundheitsprodukte sollen eine Ergänzung für das Angebot sein.
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Laut Holger Schmidt, Netzökonom und Chefkorrespondent für die digitale Wirtschaft beim Focus, muss Amazon den Schalter nur umlegen.
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Digitalisierung bedeutet laut Schmidt Vereinfachung: „Man muss kein neues Produkt erfinden, um im Internet Geschäfte zu machen.“
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„Man muss dafür sorgen, dass der Kunde schneller und besser an Informationen und Ware kommt.“
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Schon heute gehören Drogerieartikel zu den gefragtesten Kategorien bei „Prime Now“.
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Arzneimittel seien klein und leicht, hätten Standardformate und geringe Retourenquoten. Das Sortiment sei überschaubar und überall gleich.
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„Damit sind sie prädestiniert für den Versandhandel, die Zustellung durch einen Kurier oder bald auch die Lieferung per Drohne.“
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Schmidt warnt davor zu glauben, die Digitalisierung würde an einem vorüberziehen.
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Bekleidung könne man online nicht anprobieren – und trotzdem sei sie heute die am schnellsten wachsende Kategorie im Versandhandel.
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Versandhandel wird laut Schmidt künftig kein Distanzhandel mehr sein.
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„Die großen Internetkonzerne rücken näher. Sie haben erkannt, dass sie ihr Geschäft lokal ausrichten und schnell liefern müssen.“
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„Wurden noch vor fünf Jahren 10 Prozent der US-Bevölkerung innerhalb von 20 Minuten erreicht, sind es heute 50 Prozent. Und bezogen auf die kaufkräftige Bevölkerung sogar 80 Prozent.”
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Auch in Deutschland investiert der Konzern in seine Infrastruktur.
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„Wer eine solche Infrastruktur aufbaut, der denkt nicht in 100 Sortimenten mit 1000 Artikeln – sondern in 100 Millionen Produkten für alle Lebenslagen“, so Schmidt.
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„Es ist beeindruckend, mit welcher Wucht sich hier von Kategorie zu Kategorie vorgearbeitet wird.“ Foto: Amazon
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„Das schafft Vielfalt und macht wiederum Amazon unangreifbar. Und das werden künftig verstärkt auch Anbieter vor Ort sein.“
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Der Konzern hat eine eigene Akademie aufgelegt, um seine Händler zu schulen und bei der Stange zu halten.
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