Infektiologen gegen Pauschalisierung: Die Einnahmedauer hängt unter anderem vom jeweiligen Bakterientyp ab. Kürzere Therapien könnten für Patienten gefährlich werden.
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3, 5 oder 10 Tage: Eine unnötige Antibiotika-Einnahme fördert die Bildung von Resistenzen. Britische Wissenschaftler fordern daher, dass die Empfehlung „bis zum Ende nehmen" gekippt werden sollte.
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Antibiotikaresistenzen stellen eine zunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, denn immer mehr Erreger sprechen nicht mehr auf die gewohnte Therapie an.
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Antibiotika können Leben retten – wenn sie korrekt eingesetzt werden. Hier ein Überblick über die gängigen Antibiotika aus dem Apothekenalttag.
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Gentamicin wird aus Micromonospora purpurea gewonnen und gehört zu den Aminoglykosiden. Der Arzneistoff wirkt bakterizid.
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Penicillin – ein Klassiker. Das Antibiotikum wirkt bakterizid, indem es die bakterielle Zellwandsynthese durch Blockade der Penicillin-bindenden-Proteine hemmt.
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Charakteristisch ist der Betalaktam-Ring. Phenoxymethylpenicillin ist säurestabil und damit oral anwendbar.
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Sultamicillin ist ein oral applizierbarer Ester aus Ampicillin und dem Betalaktamase-Inhibitor Sulbactam, der im Körper schnell in seine Komponenten zerfällt und bakterizid wirkt.
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Amoxicillin wirkt gegen gram-positive und gram-negative Krankheitserreger. Die Substanz wird zum Beispiel bei Infektionen des HNO-Bereichs und im Rahmen einer Helicobacter-pylori-Eradikation eingesetzt.
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Cefuroxim ist ein Betalaktam-Antibiotikum. Eine optimale Resorption wird bei einer Verabreichung unmittelbar im Anschluss an eine Mahlzeit erzielt.
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Clindamycin wird vor allem bei Infektionen des Zahn- und Kieferbereichs verwendet. Die Substanz wird hauptsächlich hepatisch eliminiert. Medikamente, die als Enzyminduktoren in der Leber wirken, verkürzen die mittlere Verweildauer des Wirkstoffs im Körper.
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Ciprofloxacin – aus der Gruppe der Fluorchinolone. Bekannt ist der Arzneistoff für seine Komplexbildung mit Metallionen, worauf bei der Beratung hingewiesen werden sollte.
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Erythromycin ist ein Makrolidantibiotikum. Für die perorale Behandlung kommen entweder magensaftresistente Arzneiformen oder säurefeste Derivate in Frage. Außerdem ist die Substanz ein CYP3A4-Hemmer, der die Biotransformation einiger Arzneistoffe beeinflusst.
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Der Arzneistoff ist pH-abhängig zersetzungsempfindlich. Im Sauren und im stark Basischen ist er instabil durch intramolekulare Katalyse.
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Clarithromycin entfaltet seine antibakterielle Wirkung, indem es an die 50S-ribosomale Untereinheit sensitiver Bakterien bindet und die Proteinsynthese unterdrückt. Es ist hoch wirksam gegen aerobe und anaerobe grampositive und gramnegative Organismen.
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Oxytetracyclin wirkt über die Hemmung der Proteinbiosynthese durch reversible Blockade der Bindungsstelle der Aminoacyl-tRNA an der 30S-Untereinheit des Ribosoms, wodurch die Elongation der Peptidkette unterbrochen wird.
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Fosfomycin stört die Mureinsynthese der Bakterienzellwand und wirkt bakterizid. Es wird bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen angewendet.
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Vancomycin wird oral eingesetzt bei Darmentzündungen und drei- bis viermal täglich eingenommen. Die Substanz zählt zu den Glykopeptid-Antibiotika.
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Cotrimoxazol ist eine Kombination aus Trimethoprim und Sulfamethoxazol im Mengenverhältnis von 1 zu 5, da dies für die Wirkungssteigerung gegenüber den Erregern im Körper optimal ist. Standarddosierung: zweimal täglich eine Tablette.
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Tyrothricin wird als lokales Antibiotikum genutzt und kommt auch in den Halstabletten Dortihricin vor. Die hauptsächlich enthaltenen Tyrocidine bewirken eine Freisetzung von stickstoff- und phosphathaltigen Substanzen aus den Bakterienzellen, welche die osmotische Barriere der Zellmembran zerstören.
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Das Polypeptid-Gemisch besteht aus Tyrocidinen und Gramicidinen. Die Gramicidin-Komponente führt zu einer Entkoppelung der Atmungskettenphosphorylierung.
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Ofloxacin gehört zu der Gruppe der Fluorchinolone und wird sowohl topisch als auch systemisch eingesetzt. Wenn gleichzeitig andere Ophtalmika angewendet werden, sollten circa 15 Minuten Zeitabstand eingehalten werden. Augensalben sollten immer zuletzt angewendet werden.
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Levofloxacin ist das S-(-)-Enantiomer des Racemats Ofloxacin und wirkt als Fluorchinolon-Antibiotikum auf den DNS-/DNS-Gyrase-Komplex und die Topoisomerase IV.
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Kanamycin gehört zu den Aminoglykoside und stellt ein Gemisch aus Kanamycin A, B und C dar (enthält aber hauptsächlich Kanamycin A). Die bakterizide Wirkung ist gewährleistet durch Störung der Proteinbiosynthese am bakteriellen Ribosom und durch die Translationshemmung.
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Cefpodoxim kann am am besten vom Körper aufgenommen werden, wenn die Tablette mit einer Mahlzeit eingenommen wird. Das Betalaktam-Antibiotikum gehört zur Gruppe der Oralcephalosporine.
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Cefixim wird bei Infektionen der oberen und unteren Atemwegen, der Harnwege und bei Haut- und Weichteilinfektionen eingesetzt. Der Arzneistoff hemmt die bakterielle Zellwandsynthese.
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Doxycyclin wird zum Beispiel bei Infektionen des Urogenitaltrakts oder des HNO-Bereichs eingesetzt. Da der Arzneistoff zwei- und dreiwertige Kationen komlexieren kann, sollten Milchprodukte und magnesiumhaltige Antazida in einem zeitlichen Abstand von zwei bis drei Stunden eingenommen werden.
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Fusidinsäure wirkt bakteriostatisch durch Hemmung der bakteriellen Proteinbiosynthese. Sie wirkt gegen eine Reihe von grampositiven Bakterien und gramnegativen Kokken auch aus dem Bereich der Anaerobier. Sie besitzt keine Aktivität gegen andere gramnegative Bakterien und gegen Pilze.
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Moxifloxacin wirkt bakterizid durch Hemmung der beiden Typ-II-Topoisomerasen (DNS-Gyrase und
Topoisomerase IV), die bei der Replikation, Transkription und Reparatur der bakteriellen DNS benötigt werden.
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Metronidazol wird zum Beispiel bei Trichomonias und bakterieller Vaginose verwendet. Der Arzneistoff führt nach Elektronenübertragung auf seine Nitrogruppe zu DNA-Strangbrüchen, was den Zelltod bewirkt und damit einen antimikrobiellen Effekt hat.
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Rifampicin bindet an die bakterielle RNA-Polymerase und hemmt somit die bakterielle Proteinsynthese. Der Arzneistoff wird insbesondere zur Therapie der Tuberkulose eingesetzt.
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Synergistischer Effekt: Polymyxin B ist ein zyklisches Lipopeptid, das die Zellwand gram-negativer Bakterien penetriert und so die Membran des Zytoplasmas destabilisiert. Neomycin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum, das seine Wirkung auf die Bakterienzellen in erster Linie durch Hemmung von Polypeptidsynthese und -aufbau auf den Ribosomen entfaltet.
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