Auch ein Promi wird mal krank und muss in die Apotheke. Ob ein Selfie ok ist oder wie man vielleicht besser mit den Stars und Sternchen umgeht.
Foto: Markus Witte
Außer den Promis gibt es noch weitere Kundentypen. Der Beratungsresistente: Nimmt sein L-Thyroxin nie auf nüchternen Magen und setzt sein Antibiotikum nach zwei Tagen ab, weil es ihm schon viel besser geht. Blutdrucksenker bei Bedarf. Eigentlich ein Netter.
Grafik: APOTHEKE ADHOC
Der Onliner: Fällt in der Medikationshistorie mit unregelmäßigen Käufen für akutmedizinische Fälle auf. Bestellt alles andere mit Vorlauf im Internet, weil das einfach bequemer ist.
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Der Witzeerzähler: Einen hab ich noch. Kommt nie ohne Witz. Eigentlich ein guter Stammkunde, der leider auch deutliche Hinweise nicht versteht, dass hinter ihm eine Schlange steht.
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Der Homöopathische: Hat Kräfte zur Selbstheilung. Will selbst hartnäckige Infektionen nicht antibiotisch behandeln lassen. Hat seinen Sohn Hahnemann getauft.
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Der Ängstliche: Kommt mit Mundschutz in die Apotheke und bittet die PTA, sich die Hände zu desinfizieren, bevor sie die Packungen in den mitgebrachten Plastikbeutel legt. Liest jeden Beipackzettel und wartet auf die Nebenwirkungen.
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Der Verschwörungstheoretiker: Glaubt, dass die Apotheker mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken und Arzneimittel an ihm testen. Hat dafür auch Beweise im Netz gefunden. Wird von seiner Krankenkasse verfolgt. Die will sogar ein Foto von ihm.
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Der Unverschämte: Nimmt meistens nur die Kundenzeitschriften. Spruch bei jedem OTC-Kauf: „Das ist online aber billiger.“ Spruch bei jeder Nachbestellung: „Dann müssen Sie mir das aber bringen.“
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Der Ungeduldige: Ruft schon beim Eintreten: „Zweite Kasse!“ Ignoriert die Diskretionslinie geflissentlich und mahnt Personal und Mitkunden zur Eile im Beratungsgespräch. Geht wieder, wenn mehr als drei Kunden in der Apotheke stehen.
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Der Substitutionsausschluss: Akzeptiert den Rabattvertrag seiner Kasse nicht. Ist sicher, dass dieses Generikum nicht wirkt. „Ich weiß das jawohl besser als Sie!“
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Der Testkäufer: Kauft meistens Kombinationspräparate gegen Erkältung oder verlangt die Pille ohne Rezept. Außer er ist von der Kammer, dann werden Wechelwirkungen geprüft – oder eine Rezeptur in Auftrag gegeben. Ist meist gefährlich freundlich.
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Der Verwöhnte: Kommt nur noch zum kostenlosen Blutdruckmessen in die Apotheke. Lässt sich seine Arzneimittel lieber per Botendienst bringen. O-Ton: Das Rezept können Sie in der Praxis abholen.
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Der Pfennigfuchser: Kennt die Onlinepreise der gesamten Sichtwahl und verhandelt auch gern. Kommt aber wegen der gratis Taschentücher. Das Plastiktüten-Edikt hat ihn hart getroffen.
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Der Sensible: Mag es nicht, wenn es zu laut in der Apotheke ist. Mag lieber in den Beratungsraum gehen. Mag das Wort ‚krank‘ nicht. Weint manchmal, wenn ein Arzneimittel bestellt werden muss.
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Der Kollege: Sagt zur Begrüdung: Guten Tag, Kollege. Sieht sich sehr aufmerksam in der Apotheke um. Manchmal meint er, für das verschreibungspflichtige Präparat bräuchte er ja wohl kein Rezept.
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Der Chroniker: Kommt rein, bringt sein Rezept, kennt sein Arzneimittel, ist gut eingestellt, macht gelegentlich einen Medikationscheck.
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Der Gepflegte: Bringt selten ein Rezept. Verbringt seine Freizeit aber gerne in der Freiwahl und shoppt sich durchs L’Oréal-Sortiment. Gibt den PTA manchmal Schulungen.
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Der Choleriker: Hat Einwände gegen die Substitution. Hat schon einmal die Apotheke zerlegt, als er gefragt wurde, ob er sich mit dem Mittel auskennt.
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Der Hypochonder: Kommt jeden Tag. Lässt jeden Monat seine Hausapotheke checken und auffüllen. Wurde schon viermal mit dem Krankenwagen aus der Apotheke abgeholt. Nach der Entlassung auf dem Heimweg kommt er wieder und kauft Lefax.
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Der Arzt als Patient: Legt seinen Arztausweis vor. Lässt sich nicht so gerne beraten, diskutiert lieber über die „Apothekenpreise“.
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Der Vorbesitzer: Ist in Pension und fragt nur gelegentlich, ob alles gut läuft oder ober „was helfen kann“. Findet die neue Einrichtung zu „kühl“.
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Der Renitente: Diskutiert über die Zuzahlung. Diskutiert über den Rabattvertrag. Diskutiert über den Einnahmezeitpunkt und den Weg zum Ausgang.
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Der Treue: Kommt immer noch in die Apotheke, obwohl er umgezogen ist und jetzt in der Nachbarstadt wohnt. Gratuliert den Kindern des Inhabers zu jedem Geburtstag.
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Der ewige Akutfall: Muss immer alles sofort haben, obwohl das Rezept schon drei Wochen alt ist. Eine N3 ist doch eigentlich ein ganz guter Countdown.
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Der Familienmanager: Löst Rezepte für sich und den Partner und die Kinder ein. Hat vier Versicherungskarten im Portemonnaie und vier Kundenkarten, damit die Medikationspläne stimmen.
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Der Charmeur: Schenkt der Chefin regelmäßig Blumen und bringt manchmal statt eines Rezeptes nur ein Kompliment in die Apotheke. Ist recht beliebt beim Team.
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Der Besserwisser: Hätte auch Pharmazie studieren können, hat sich aber wegen der Ferien für Lehramt entschieden: Sport und Chemie. Hält gerne ein Co-Referat zur Beratung und vergibt am Ende eine Note für das Gespräch.
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Dr. Googles Liebling: Kennt seine Diagnose, bevor sie der Art kennt. Weiß um die beste Therapie. Konfrontiert auch den Apotheker mit neuesten Studien und Wechselwirkungen. Liegt gelegentlich falsch.
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