Kalte Füße, kalter Po

Kälte und die Blasenentzündung APOTHEKE ADHOC, 29.12.2021 13:01 Uhr

Kalte Füße: Sie sind zwar nicht der direkte Auslöser einer Blasenentzündung, tragen zur Entstehung aber unter Umständen bei. Foto: fizkes/shutterstock.com
Berlin - 

Gerade Frauen kennen das Gefühl: Es zwickt und sticht zwischen den Beinen. Dazu kommt ein andauernder Harndrang. Unruhig gehen die Betroffenen zur Ärzt:in und erhalten eine Bestätigung für ihre Verdachtsdiagnose: Blasenentzündung. Oftmals erinnern sich die Frauen dann daran, dass sie sich zu dünn angezogen oder am Vortag kalte Füße hatten. Doch kann Kälte eine Blasenentzündung auslösen?

Frauen sind deutlich gefährdeter als Männer, an einer Blasenentzündung zu erkranken, da zum einen ihr Harnleiter viel kürzer ist, als der von Männern und zum anderen die anatomischen Begebenheiten dazu führen, dass Bakterien wie E. coli beim weiblichen Körper viel schneller in die Harnröhre gelangen können.

Kalte Füße provozieren eine Blasenentzündung

Gerade in der kalten Jahreszeit kommt es vor, dass die Füße bei längeren Aufenthalten an der frischen Luft anfangen zu frieren. Und tatsächlich, wer dünne Socken und sommerliche Sneaker für das richtige Schuhwerk an einem kalten klaren Wintertag hält, der begünstigt die Entstehung einer akuten Cystitis.

In mehreren Studien aus den 1980er Jahren wurden Belege dafür gesammelt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Körpertemperatur und einer akuten Cystitis gibt. Durch Kälte kommt es zu einer schlechteren Durchblutung im Beckenbereich – es liegt eine vorrübergehende, örtlich begrenzte Abwehrschwäche vor. Dennoch: Die wahren Auslöser bleiben Bakterien. Ohne Keime kommt es auch bei Kälte nicht zu einer Blasenentzündung.

Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, sollten Frauen auf zwei Dinge achten: Zum einen sollten sie sowohl Füße als auch den Beckenbereich warmhalten. Nach dem Schwimmen gehört beispielsweise das sofortige Wechseln von Bikini oder Badehose zu den prophylaktischen Maßnahmen. Zum anderen sollte auf Hygiene geachtet werden. Gerade Sex kann zur Keimübertragung führen. Viele Frauen schwören zudem auf das zeitnahe Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr. So werden die meisten Keime direkt wieder aus der Harnröhre herausgespült.

Leitlinie rät vor allem zu Phytopharmaka

Im Rahmen der Selbstmedikation stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. In der S3-Leitlinie finden sich pflanzliche Arzneimittel und Mannose. Bei allen unkomplizierten Harnwegsinfekten steht neben der Schmerzlinderung, zum Beispiel mit Ibuprofen, vor allem die Durchspülungstherapie im Vordergrund. Diese wird mit Nieren- und Blasentees durchgeführt, um die Harnmenge zu erhöhen.