Gürtelrose-Totimpfstoffs

Weiterhin Lieferengpass bei Shingrix

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Berlin -

Die Verfügbarkeit des Gürtelrose-Totimpfstoffs Shingrix (GlaxoSmithKline, GSK) ist noch immer eingeschränkt. So richtig entspannen will sich die Lage trotz einer Verbesserung der Liefersituation nicht. Auch in absehbarer Zukunft könne der Bedarf nicht gedeckt werden, heißt es vom Hersteller.

Shingrix ist seit Mai 2018 auf dem Markt. Knapp ein Jahr später wurde der Totimpfstoff für ausgewählte Patientengruppen zur Kassen-Pflichtleistung. In dem Zuge stieg der Bedarf an Shingrix und übertraf das Angebot. Schon im August vergangenen Jahres war die Nachfrage an Shingrix laut GSK „überwältigend hoch“.

Shingrix ist zur Vorbeugung von Herpes Zoster und postherpetischer Neuralgie bei Erwachsenen ab dem 50. Geburtstag zugelassen. Zur Grundimmunisierung sind zwei Impfdosen zu je 0,5 ml nötig. Der Totimpfstoff ist bei Patienten ab einem Alter von 60 Jahren sowie für Personen mit einem erhöhten Gefährdungsrisiko ab einem Alter von 50 Jahren Pflichtleistung der Kassen. Zur Risikogruppe, die bereits ab einem Alter von 50 Jahren zulasten der Kasse immunisiert werden kann, gehören Personen mit einer Grunderkrankung, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung darstellt.

„Wir konnten im Jahr 2020 unsere Liefersituation im Vergleich zu 2019 deutlich verbessern und arbeiten unter Hochdruck daran, auch künftig noch mehr Impfstoff zur Verfügung zu stellen und liefern monatlich das verfügbare Kontingent über die Großhändler an bestellende Apotheken aus“, teilt eine Sprecherin mit. „Parallel zu einer kontinuierlichen Ausweitung unserer bestehenden Produktionskapazitäten arbeiten wir am Bau zusätzlicher Produktionsstätten.“

 

„Die außergewöhnlich hohe Nachfrage führt jedoch dazu, dass wir auch in absehbarer Zukunft voraussichtlich den Bedarf nicht vollständig decken können“, räumt die Sprecherin ein. „Wir weisen daher darauf hin, dass auch weiterhin mit einer neuen Impfserie nur begonnen werden soll, wenn auch die Verabreichung der zweiten Dosis nach zwei bis sechs Monaten sichergestellt ist.“

EMA empfiehlt Indikationserweiterung

Am 23. Juli 2020 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Shingrix eine Erweiterung der Indikation empfohlen. Die sogenannte Positive Opinion empfiehlt, die Indikation für Shingrix auf Erwachsene ab 18 Jahren mit erhöhtem Herpes-Zoster-Risiko (HZ) auszuweiten. „Diese Indikation ist zurzeit jedoch weder zugelassen noch besteht eine Empfehlung der STIKO für diese Indikation“, so die Sprecherin. Eine Entscheidung der Europäischen Kommission werde bis Oktober 2020 erwartet. „Grundsätzlich bewerten wir die Empfehlung der CHMP durchweg positiv, da eine Indikationserweiterung einer weiteren Risikogruppe Schutz vor HZ bieten kann“, teilt GSK mit.

Der Beitrag erschien im Original bei PTA IN LOVE. Jetzt Newsletter abonnieren!

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