Ausbildungskosten

PTA: Schulgeld wird abgeschafft – irgendwann APOTHEKE ADHOC, 06.03.2020 15:08 Uhr

Anreiz für die Ausbildung: Das Schulgeld für PTA soll wegfallen, allerdings ist unklar, wer die Kosten übernimmt. Foto: PTA-Schule Castrop-Rauxel
Berlin - 

Lange wurde das Thema hin- und hergereicht, jetzt rückt die Abschaffung des Schulgelds für die PTA-Ausbildung näher. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat sich auf ein „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ geeinigt, mit dem unter anderem die Kosten gestrichen werden sollen.

Schon mehrfach gab es Bestrebungen, das die Ausbildungsordnungen für die verschiedenen Gesundheitsberufe zu überarbeiten und dabei das Schulgeld abzuschaffen. Im Juni 2017 wurde bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) beschlossen, dass eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern bis Ende 2019 einen entsprechenden Aktionsplan vorlegen sollte.

Doch offenbar passierte lange nichts; im vergangenen Juni forderte die GMK das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, bis Jahresende endlich eine entsprechende bundeseinheitliche Regelung vorzulegen, damit für eine Ausbildung zu PTA, Logopäden, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten keine Ausbildungskosten mehr bezahlt werden müssen.

Auch im Zusammenhang mit der PTA-Reform sprach sich der Bundesrat für eine Ausbildungsvergütung von Beginn an aus. Sonst sei der Beruf nicht konkurrenzfähig: „Ein Gleichklang mit den Vorschriften bereits reformierter berufsrechtlicher Regelungen im Bereich der Gesundheitsfachberufe ist herzustellen, um dem Fachkräftemangel in Apotheken wirksam begegnen zu können – als erstes träfe dieser wohl den ländlichen Raum“, hieß es in der Stellungnahme zum Gesetzesvorhaben.

Das BMG lehnte den Vorstoß ab, weil – wie im Koalitionsvertrag versprochen – die Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen im Rahmen eines Gesamtkonzepts insgesamt neu geordnet werden sollten. „Neben Themen wie Schulgeldfreiheit und der Frage der Akademisierung werden auch das Thema Ausbildungsvergütung und damit einhergehende Finanzierungsfragen erörtert“, hieß es mit Verweis auf die Arbeitsgruppe.

Am Mittwoch einigten sich Gesundheitsminister Jens Spahn und die Ressortchefs aus den Ländern schließlich auf die lange angekündigten Eckpunkte. Dabei geht es um inhaltliche Fragen, aber auch um die Anerkennung von Abschlüssen und die Durchlässigkeit der Ausbildung – und eben auch um die Abschaffung des Schulgelds sowie die Regelung der Vergütung.

Das Papier soll nun als Grundlage für erforderliche gesetzliche Änderungen dienen und Ausgangspunkt für grundlegende Reformen der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen sein. Weil im Zusammenhang mit der PTA-Reform zahlreiche inhaltliche Regelungen bereits aufgegriffen wurden, geht es bei diesem Beruf nun vor allem noch um die monetären Aspekte. Bei welcher Gelegenheit die Schulgeldfreiheit für PTA umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Zunächst soll eine Arbeitsgruppe der Gesundheits- und Kultus-Staatssekretäre die zu erwartenden Kosten ermitteln und die Finanzierungsfragen beraten.

„Die Bewältigung der mit der Finanzierung verbundenen Herausforderungen erfordert gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten, insbesondere von Sozialversicherungsträgern, Ländern und dem Bund, um eine Lösung zu finden“, heißt es in dem Papier. Bei Berufen, bei denen keine Regelung über das Krankenhausfinanzierungsgesetz möglich ist, wollen Bund und Länder „eine interessengerechte Gesamtlösung auf Grundlage der Zuständigkeitsverteilung, der bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten des Bundes und der Länder sowie unter Abwägung der Interessen aller Beteiligten erarbeiten“.