Die unangenehmsten Erlebnisse hatte Floß laut eigenem Bekunden mit Ärzten. Besonders in der Kommunikation haperte es. Als an einem Freitagnachmittag eine nicht-mobile Stammkundin mit einem Privatrezept aus der Klinik kam und der Arzt nicht erreichbar war, gab sie das Medikament in der Hoffnung ab, am Montag die Verordnung zu erhalten. Doch die Praxis mauerte. „Es ist zu unseren Lasten gegangen.“
Ein Motto von Floß lautet: „Nicht alles so ernst nehmen.“ Diese Einstellung helfe auch im Umgang mit schlecht gelaunten Patienten. „Unverschämte Kunden hat es immer gegeben. Man darf sich nicht aus der Ruhe bringen oder ärgern lassen.“ Natürlich falle dies im Alltag nicht immer leicht. „Aber man kann es lernen.“ Beim Thema Mobbing trat Floß resolut auf. In zwei Apotheken erlebte Floß Intrigen am Arbeitsplatz. „Man kann nur kündigen. Ich habe es ohne Schäden überstanden.“
Floß war ausschließlich in öffentlichen Apotheken tätig. In den Handverkauf will die PTA nicht mehr zurück. Zu viel habe sich verändert, sagt Floß. „Ich würde heute nur noch Arzneimittel empfehlen, die außer Handel sind.“ Vor dem Verblistern war sie als Botenfahrerin unterwegs. Ihre aktuelle Stelle bereitet ihr Freude. Seit April füllt sie händisch Arzneimittel in individuelle Behälter, die an Heime ausgeliefert werden. „Für mich ist es die optimale Tätigkeit und finanziell tut es mir gut.“
APOTHEKE ADHOC Debatte