Expopharm

PTA im Test

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Düsseldorf -

Wer wird PTA des Jahres? Die Siegerin wird in wenigen Stunden gekürt. Die Finalistinnen stellen sich bereits seit heute Mittag den Anforderungen der Jury.

Am Stand von Pharma Privat, der Kooperation der inhabergeführten Pharma-Großhandlungen Deutschlands, trafen sich die zehn Teilnehmer, Jury und Organisatoren. Gerötete Gesichter und nervöses Lachen: Die Aufregung war deutlich spürbar. Drei frühere „PTA des Jahres“ sind für den seelischen Beistand und die Motivation vor Ort. Sebastian Giemsch, Titelträger von 2017, war ebenfalls am Stand, in diesem Jahr allerdings als Mitglied der Jury.

Auf dem Weg zum Sieg müssen die zehn Finalistinnen vier Tests bestehen, in denen sie ihr Fachwissen und ihre Beratungskompetenz unter Beweis stellen. Zum einen müssen sie eines Wissenstest aus MC-Fragen bewältigen bevor es in die zweite Runde geht, in der die Finalistinnen in einem Beratungsgespräch auf Herz und Nieren geprüft werden. In diesem Jahr sind Wechselwirkungen zu Statinen und Kortisonen im Fokus, im Einzelnen geht es um die Wechselwirkung zwischen Simvastatin und Clarithromycin sowie Metformin und Prednisolon. Gefragt sind aber auch Zusatzempfehlungen.

Nach dem ethischen Test geht es an das Verkaufsgespräch. Allerdings werden vorab einige der zehn Finalistinnen aus dem Wettbewerb ausscheiden. Hämorrhoiden und Allergie sind die Themen des Jahres für die Selbstmedikation. Im Anschluss werden zwei Kandidatinnen aus dem Wettbewerb ausscheiden. Für die letzen drei Finalistinnen ist die Krone greifbar nah, es gilt jedoch noch den Rezepturteil zu überstehen.

Stefanie Holtmann und Gülcan Ergül haben den Wissens-Test als Erste bewältigt. Deutlich erleichtert kommen die beiden aus dem Prüfungsraum. „Vor dem Wissenstest hatte ich am meisten Respekt“, sagte Holtmann. Schließlich sind die folgenden Disziplinen wie zum Beispiel das Beratungsgespräch ihr täglich Brot. Doch auch mit dem Test war sie zufrieden. Zwar sei sie bei einigen Fragen nicht ganz sicher gewesen, ob sie mit ihrer Antwort vollkommen richtig liege, insgesamt sei der Test aber „super“ gelaufen.

Besonders eine Frage zu Tierrezepten sorgte bei vielen Teilnehmern offenbar für Stirnrunzeln. „Ich hatte noch nie ein Tierrezept in der Hand“, sagte Nicole Quindal, die in der Löwen-Apotheke in Bad Bederkesa arbeitet. Auch bei der Frage, ob Paracetamol, Diclofenac oder Metronidazol die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, musste die eine oder andere PTA eher raten. Doch die meisten blickten mit einem guten Gefühl auf die erste Hürde.

Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb wurden den Finalisten im Vorfeld die möglichen Themen zugesendet. In diesem Jahr stehen Fettstoffwechselstörungen, Statine, Allergie, rektale Erkrankungen und Glukokortikoide auf dem Programm. Viele Teilnehmerinnen haben sich mit der Lektüre von Fachzeitschriften auf den Tag vorbereitet. „Ich kenne mich gut mit Allergien aus, aber bei Fettstoffwechselstörungen musste ich mein Wissen auffrischen“, gibt Holtmann, die neben einem Vollzeitjob in der Dortmunder Avie-Apotheke noch in einer PTA-Schule unterrichtet, zu.

Nicole Quindal hat beim Bügeln Beratungsgespräche geübt. „Das Bügelbrett war mein fiktiver HV-Tisch“, lacht sie. Außerdem habe das Universum ihr die richtigen Kunden geschickt. So sei erst am Montag ein Kunde mit einer Fettstoffwechselstörung in ihre Apotheke spaziert.

In der zweiten Runde war den Finalistinnen die Aufregung noch immer anzumerken. Der Kittel gab den PTA jedoch Sicherheit, so dass sie auch die zweite Hürde meisterten. Die Jury legte großen Wert auf das Erkennen der Wechselwirkungen, auf Einnahmehinweise und Zusatzempfehlungen. Den Titelanwärterinnen standen eine provisorische Offizin und ein Packungsjoker zur Verfügung. Zu welchen Thema beraten wird, entscheidet das Los. Die PTA haben ihr Schicksal also selbst in der Hand.
Die Finalistinnen wurden aus mehr als 330 Bewerbungen ausgesucht.

Die Siegerin darf sich über ein Preisgeld von 2000 Euro und ein Apothekenevent für das ganze Team freuen. Alle anderen Finalistinnen erhalten hochwertige Sachpreise.

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