Präventionsleistungen

Fünf Tipps für die Blutdruckmessung

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Berlin -

Das Messen des Blutdrucks gehört in vielen Apotheken zum Standard. Die Kontrolle ist wichtig, um etwa Hypertonie frühzeitig zu erkennen. Um möglichst eindeutige Werte zu erhalten, sollten PTA beispielsweise auf Vorerkrankungen achten, um die richtige Messtechnik anzuwenden.

Tipp eins: Ruhiger Start. Bei der Blutdruckmessung sollte der Patient entspannt sein. Ist ein separater Beratungsraum vorhanden, wird die Leistung bestenfalls dort vorgenommen. Falls nicht vorhanden, ist ein abgeschirmter Bereich in der Offizin vorteilhaft. Die Messung sollte nach bis zu fünfminütiger Ruhe im Sitzen erfolgen. In dieser Ruhephase sollten auch anregende Gespräche mit dem Patienten vermieden werden, um ein genaues Ergebnis zu erhalten. Fragen nach vermeintlich einschränkenden Faktoren wie Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Schwangerschaft sollten vorher gestellt werden.

Tipp zwei: Oberarm statt Handgelenk. Für die routinemäßige Präventionsleistung wird die Messung am Oberarm empfohlen. Zu bevorzugen ist das Gliedmaß mit weniger ausgeprägter Muskelmasse, bei Rechtshändern meist die linke Seite. Zurückgeschobene Kleidung sollte den Arm nicht abschnüren. Wird ein Stethoskop verwendet, sollte der untere Manschettenrand etwa 2,5 Zentimeter über der Ellenbeuge und das Mikrofon direkt über der Aorta Brachialis liegen. Die Messung kann nach etwa einer Minute wiederholt werden.

Bei der Messung am Handgelenk sollte der Arm so gehalten werden, dass das Gerät auf Herzhöhe liegt. Bei dieser Methode kann die Messung direkt im Anschluss wiederholt werden. Wird in der Apotheke an dieser Stelle gemessen, sollten Patienten mit arteriosklerotischen Gefäßerkrankungen ausgeschlossen werden. Fingermessgeräte werden von Fachgesellschaften nicht empfohlen.

Tipp drei: Differenzen abklären. Es ist möglich, dass das Ergebnis zwischen rechtem und linkem Oberarm nicht übereinstimmt. Treten wiederholt Unterschiede von mehr als zehn mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) auf, sollen alle künftigen Untersuchungen an dem Arm durchgeführt werden, bei dem der Blutdruckwert höher ist. Liegen die Differenzen wiederholt darüber, sollte der Patient zu einem Arzt geschickt werden.

Tipp vier: Selbstmessung erklären. Patienten sollten vor der Blutdruckmessung keinen Sport ausgeübt haben und etwa eine Stunde keine Zigarette geraucht und alkohol- sowie koffeinhaltige Getränke getrunken haben. Die Messung sollte möglichst immer zur gleichen Zeit erfolgen. Außerdem sollte der Patient die Werte dokumentieren und den Heilberuflern zeigen. Zu Beginn einer neuen medikamentösen Therapie sollte die Messung morgens und abends vor dem Essen erfolgen. Patienten, die zu Hypochondrie oder Angstzuständen neigen, sollte vor einer Selbstmessung abgeraten werden.

Tipp fünf: Vollständige Doku. Die Auflistung der gemessenen Werte hilft, den Patienten richtig einzustellen. Die Angaben sollen im Blutdruckpass vermerkt werden. Zur Dokumentation gehören der systolische und diastolische Blutdruckwert, der Puls sowie das Datum und die Uhrzeit der Messung. Auch ein Kurzkommentar mit Hinweisen zu akuten gesundheitlichen Beschwerden ist hilfreich. Bei regelmäßigen Blutdruckuntersuchungen sollten Messarm und -gerät dokumentiert werden.

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