PTA-Ausbildung

Mehr Sprachprobleme bei PTA-Schülern APOTHEKE ADHOC, 19.01.2021 12:32 Uhr

Eine neue Fachgruppe beschäftigt sich beim BVpta mit der Novellierung der PTA-Ausbildung. Foto: PTAL Köln
Berlin - 

Mit der PTA-Reform soll die Ausbildung der Apothekenfachkräfte modernisiert werden. Sie tritt 2023 in Kraft. Um dann die neuen Lehrpläne umzusetzen, hat der Bundesverband Pharmazeutisch technischer Assistenten (BVpta) eine Fachgruppe gegründet. Das Gremium soll sich auch um bestehende Missstände in der PTA-Ausbildung kümmern.

Am vergangenen Freitag wurde ein Zeitplan für die künftige Arbeit verabschiedet. Danach soll bis Ende des Jahres ein Meta-Plan erstellt werden, der als Basis für eine Reform des Lehrplanes der Ausbildung dienen kann. Dabei geht es unter anderem um die Streichung überholter und die Aufnahme neuer Lerninhalte. Außerdem soll die optimale Umsetzung der neuen Stundenverteilung und eine möglichst große Praxisnähe der Ausbildung im Vordergrund stehen.

Die neue Fachgruppe wird sich auch mit aktuellen Themen in der Ausbildung beschäftigen. Dazu zählen sinkende Schülerzahlen und ein wachsender Anteil von Schülern mit sprachlichen Schwierigkeiten. „Wenn jemand zum Beispiel nicht in der deutschen Sprache zu Hause ist, kann es schwierig sein, pharmazeutische Inhalte zu vermitteln“, sagt BVpta-Bundesvorsitzende Carmen Steves. Auch dem „Problem des kontinuierlich sinkenden Niveaus in den Klassen“ solle entgegengewirkt werden, heißt es beim Verband. „Eine moderne PTA-Ausbildung, für die dann auch umfassend geworben werden kann, bietet nach Ansicht der Arbeitsgruppenmitglieder die beste Voraussetzung dafür, die Zahl der Bewerber zu erhöhen und wieder mehr qualifizierte junge Menschen für den Beruf zu interessieren.“

Die Fachgruppe „PTA Ausbildung“ besteht aus acht Mitgliedern. Um möglichst praxisnah und interessenübergreifend arbeiten zu können, gehören ihr laut Verband sowohl PTA als auch Apotheker und PTA-Schulleiter an. Darunter: Peter Lehle, Leiter Kreisberufschulzentrum Ellwangen; Dr. Sandra Barisch, PTA-Lehrerin und Apothekerin; Petra Müller, Apothekerin, Schulleiterin der PTA Schule München; Uta Vogler, Apothekerin und Schulleiterin der PTA Schule Paderborn; Dr. Julia Potschadel, Leiterin der Apotheke im Rheinland Klinikum in Dormagen; Daniela Kolb, Apothekerin; Bianca Meyerhoff, PTA und Steves.

Das PTA-Reformgesetz tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft. Ab September 2023 soll dann konsequent nach dem neuen Lehrplan ausgebildet werden. Die Novelle sieht keine Verlängerung der Ausbildungszeit vor, es bleibt bei 2,5 Jahren. Ein Schwerpunkt liegt künftig auf der Stärkung der Beratungskompetenz, da die Abgabe von Arzneimitteln und Medizinprodukten und die fachgerechte Information der Patienten gegenüber der Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln deutlich an Bedeutung gewonnen hat.

Allerdings erhalten die PTA erweiterte Kompetenzen. Das Gesetz sieht eine Ausweitung der Kompetenz und einen Wegfall der Apothekeraufsicht unter folgenden Voraussetzungen vor: Möglich ist dies, wenn die PTA bereits eine dreijährige Berufserfahrung vorweisen kann und mindesten seit einem Jahr in der Apotheke angestellt ist sowie die staatliche Prüfung mit dem Gesamtergebnis „gut“ absolviert hat. Außerdem muss die PTA regelmäßige Fortbildungen vorweisen. PTA mit schlechterem Abschluss müssen zwei Jahre Berufserfahrung mehr vorweisen. Generell bleibt es bei der grundsätzlichen Aufsichtspflicht der Apotheker über die PTA.

Der BVpta hatte sich unter anderem für eine verlängerte Ausbildungsdauer auf drei Jahre und eine Abschaffung des Schulgeldes eingesetzt. Das Thema Ausbildungsvergütung wurde zunächst verschoben. Mit knapp 70.000 Arbeitnehmern sind PTA die größte Berufsgruppe in der öffentlichen Apotheke.