Fünf Tipps ...

... für die Beratung zum Abnehmen Eva-Maria Lippke, 07.01.2016 12:32 Uhr

Berlin - 

Neues Jahr, neuer Versuch: Weg mit den Fettpolstern! Nach der hochkalorischen Weihnachtszeit träumen viele Kunden von einem flacheren Bauch und einer erfreulicheren Anzeige auf der Waage. Aber es ist Vorsicht geboten: Diät ist nicht gleich Diät. Damit für die Kunden in der Apotheke das Abnehmen nicht nur eine Qual oder kurze Erfolgsserie mit großem Jojo-Effekt wird, sollte das Team mit den richtigen Tipps in der Beratung bereit stehen.

Tipp eins: Ausgangszustand bestimmen. Hat man sich vorgenommen abzunehmen, nimmt man erst einmal den Ist-Zustand auf. Ist Abnehmen überhaupt angebracht? Für eine erfolgversprechende Diät sollte neben dem einfachen Wiegen auch der Körperfettanteil im Verhältnis zur Muskelmasse ermittelt werden. So kann man im Verlauf sehen, ob man an Körperfett verloren und an Muskelmasse gewonnen hat. Weiterhin gibt der Body-Mass-Index (BMI) Hinweise auf die Notwendigkeit einer Diät. Ein BMI von 20 bis 25 bedeutet bei Erwachsenen Normalgewicht. Bei Werten ab 30 spricht man vom Krankheitsbild der Adipositas. Zusätzlich kann man noch die „waist-to-hip ratio“ berechnen. Hierdurch wird ermittelt, ob besonders viel Bauchfett vorliegt. Bei normalgewichtigen Frauen liegt der Wert bei maximal 0,8, bei Männern bei höchstens 0,9.

Tipp zwei: Bewegung. Sport macht fit und schlank. Aber welcher Sport ist der richtige? Hat man wenig Muskelmasse, wird bei Aktivität auch wenig Energie und somit wenig Reservepolster verbraucht. Das Ziel sollte – je nach Ist-Zustand – eine Kombination aus Muskelaufbau und Fettabbau sein. Man sollte allerdings nicht gleich in die Vollen gehen und den Körper überstrapazieren. Ein allmählicher Start, entsprechend der vielleicht noch geringen Ausdauer und Kraft, bietet die Möglichkeit, die Bewegung als wichtigen Bestandteil kennenzulernen und in den Alltag zu integrieren. Die Erfolge kommen so zwar langsam, aber dafür dauerhaft und ohne unnötige Erschöpfungsphasen und daraus resultierende Pausen.

Tipp drei: Trinkverhalten optimieren. Viel Trinken – das hört man nicht nur, wenn man Abnehmen will. Die erste Wahl sollte Wasser sein, und zwar bis zu drei Liter am Tag. Getränke mit künstlichen Aromen oder Zuckerzusätzen sind nicht empfehlenswert, auch wenn damit das Hungergefühl gestillt wird. In gesüßten Kaffee- und Heißgetränken steckt eine Fülle an Zucker und Kalorien. Auch Alkohol ist ein Dickmacher. Ein halber Liter Bier enthält etwa 230 kcal, also in etwa so viel wie eine halbe Tafel Schokolade.

Tipp vier: Gesunde Ernährung. Zucker ist schlecht, fettes Essen ungesund. Diese Informationen kennt man zur Genüge. Allerdings sollte man nicht nur Essverbote und -regeln aussprechen, sondern vielmehr auf eine bewusstere Wahrnehmung der „erlaubten“ Mahlzeiten fokussieren. Die wichtige Frage hierbei lautet: Schmeckt mir das, was ich gerade esse und tut es mir gut? Crash-Diäten sind für das Abnehmen genauso sinnlos wie Fasten. Der menschliche Körper lässt sich nicht austricksen. Auch wenn in Hungerphasen überschüssige Reserven aufbraucht werden, füllt der Organismus bei der nächsten „normalen“ Mahlzeit seine Reserven wieder auf – für die nächste Fastenphase. Eine ausgewogene Ernährung sollte am Tag aus 45 Prozent Kohlenhydraten, 35 Prozent Fett und 20 Prozent Eiweiß bestehen. Ob man Eiweißzufuhr durch einen Shake abdeckt oder sich ein Stück Fisch brät, ist dabei den individuellen Vorlieben überlassen. Ist das alles zu kompliziert, sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten. Man gibt dem Körper regelmäßig Nahrung, Hungerphasen sind verboten.

Tipp fünf: Diätirrtümer vermeiden. Es gibt viele falsche Weisheiten über vermeintlich erfolgversprechende Diäten. Zusätzlich werden Entwicklungen im Verlauf einer Diät falsch gedeutet: Verliert man am Anfang zum Beispiel viel Gewicht, ist das nicht der sofortige Erfolg und das schmelzende Fett. Es ist überschüssiges Wasser, welches zuerst vom Körper eliminiert wird. Der menschliche Körper braucht immer noch genauso viel Energie, wie er für den Grundumsatz benötigt. Sonst geht er an die wichtigen Muskeln.

Kalorienzählen ist übrigens selten der richtige Weg, um sein Idealgewicht zu erreichen. Ein Ernährungs- und Abnehmtagebuch zu führen ist dagegen sinnvoll: Man kann notieren, was man gegessen hat, wie man sich an dem Tag fühlte und ob Besonderheiten aufgetreten sind. Wenn Mahlzeiten ein gutes Gefühl hinterlassen haben, sollte das auch notiert werden. Auch wenn ein Tag unbefriedigend war, ist das einen Vermerk im Tagebuch wert. Und wenn der Abnehmerfolg auf sich warten lässt, liegt die Rettung in der Regel nicht in Abnehmmitteln. Eine bewusstere Einstellung zum eigenen Körper, zur Ernährung und zum Bewegungsverhalten erspart in den meisten Fällen eine bittere Pille.