Bewegung

Fünf Tipps für die Beratung bei Sportverletzungen APOTHEKE ADHOC, 07.07.2016 14:10 Uhr

Berlin - 

Mario Gomez hat es erwischt, Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger auch: Die deutschen Fußballnationalspieler zogen sich während des EM-Viertelfinalspiels gegen Italien Sportverletzungen zu. Aber nicht nur die Kicker in den DFB-Trikots können Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen und Adduktorenprobleme treffen. Auch Hobbysportler sind nicht gefeit. Häufig vergessen sie, sich ordentlich aufzuwärmen. Überanstrengungen und Stürze können ebenfalls zu Verletzungen führen.

Tipp eins: Ursache klären. PTA sollten ihre Kunden zunächst nach der Verletzungsursache fragen. Es gibt unterschiedliche Arten von Schmerzen, die sich Sportler zuziehen können. Leichte Blessuren wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Blasen und Schnitte können mit schmerzlindernden Arzneimitteln und anderen Produkten aus der Apotheke behandelt werden. Besteht aber der Verdacht auf einen Knochenbruch, einen Muskel- oder Faserriss sollten PTA den Patienten umgehend zum nächsten Arzt schicken.

Tipp zwei: Salben, Cremes und Gels. Haben PTA die Ursache geklärt und eine leichte Verletzung festgestellt, können sie den Patienten zur Selbstmedikation beraten. Zahlreiche Salben, Cremes und Gele fördern je nach Inhaltsstoff die Durchblutung, hemmen die Entzündung und lindern den Schmerz. Da einzelne zur selben Zeit auch kühlen, werden sie häufig als besonders angenehm empfunden. Die Präparate wirken direkt an der verletzten Stelle. PTA können im Beratungsgespräch empfehlen, von diesen Antirheumatika mehrmals täglich einen etwa daumengroßen Streifen auf die betroffene Körperpartie aufzutragen und einzureiben. Heparin-Salben beispielsweise eignen sich gut bei Blutergüssen und Schwellungen.

Neben den Cremes und Gels sind ebenso Schmerzmittel zum Einnehmen empfehlenswert. Sie können – bis auf Paracetamol – entzündungshemmend wirken. PTA sollten dem Kunden raten, zu den Präparaten mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen, Piroxicam oder Indometacin stets ein Glas Wasser zu trinken, um die Wirkung zu entfalten. Die Schmerzmittel sollten nur für einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden und in einer angemessenen Dosierung. Werden mehrere Arzneimittel gleichzeitig angewendet, kann es zu Wechselwirkungen kommen.

Tipp drei: Bandagen und Wundverbände. Bandagen werden zur Stabilisierung der Gelenke angelegt. Es gibt Ellenbogen-, Fuß-, Hals-, Handgelenk- und Kniebandagen, die den Schmerz lindern können. Sie unterstützen die Therapie. Vor allem bei Verstauchungen kommen sie zum Einsatz. Bei Distorsionen werden Gelenke und Bänder über alle Maßen beansprucht. Bandagen und auch Tapes schützen, schonen und stützen sie. Insbesondere im Freizeitbereich kommen sie häufiger zum Einsatz. PTA sollten beim Anlegen darauf achten, die Bandage nicht zu straff zu ziehen, sonst wird die Blutzirkulation behindert. Bei einfachen Schnittverletzungen helfen Wundverbände und -pflaster. Sie schützen die Wunde vor Keimbesiedlung und Austrocknung. Klagen Patienten mit Hautabschürfungen über Beschwerden, kann etwa ein Schaumverband helfen.

Tipp vier: Gesund ernähren. PTA sollten eine Vollwertkost mit viel Obst und Gemüse sowie Fisch und wenig Fleisch empfehlen. Sie sollte gesunde Kohlenhydrate und Ballaststoffe sowie gute Fette etwa aus Pflanzenölen oder Nüssen enthalten und den Körper mit allen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht davon aus, dass Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin- und Mineralienpräparate die sportliche Leistung nicht fördern. PTA sollten darauf hinweisen, dass Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde Ernährung zwar unterstützen, aber nie ersetzen können. Beim Sport verliert der Mensch zudem viel Flüssigkeit. PTA sollten jedem Sportverletzten raten, viel zu trinken.

Tipp fünf: Regeneration. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollten PTA ihren Kunden eine Ruhepause ans Herz legen. Ein überstürztes Einsteigen ins Training ohne ausreichende Regenerationsphase kann schnell wieder zu Verletzungen führen. Ist das betroffene Körperteil vollkommen ausgeheilt, sollten Patienten zunächst mit leichten Übungen einsteigen und die Belastung dann kontinuierlich steigern. Aufwärmübungen sind dabei immer hilfreich – genauso wie die richtige Ausrüstung für die jeweilige Sportart wie gute Schuhe.