Kopfschmerzen

Fünf Tipps bei Migräne

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Berlin -

Sie kommt anfallsartig und einseitig mit pulsierenden oder pochenden starken Schmerzen – die Migräneattacke. Etwa 8 Prozent der Männer und rund 14 Prozent der Frauen leiden unter den periodisch wiederkehrenden Schmerzen. Schnelle Hilfe ist gefragt, wenn der Kopf schmerzt. Betroffene können den Attacken vorbeugen und sollten Trigger meiden. Fünf Tipps bei Migräne.

Tipp eins: Symptome erkennen. Migräne zählt zu den primären Kopfschmerzen, dem Schmerz liegt also keine andere Erkrankung zu Grunde, sondern er ist die Krankheit selbst. Die Attacken kommen anfallsweise und können 4 bis 72 Stunden andauern. Die Betroffenen leiden an pochenden oder pulsierenden einseitigen sehr starken Schmerzen. Diese sitzen meist im Stirn- und Schläfenbereich oder hinter dem Auge und verstärken sich bei körperlicher Aktivität. Zudem sind Begleiterscheinungen wie Aura, Übelkeit, Lärm- und Lichtempfindlichkeit möglich. Patienten sollten ein Migräne-Tagebuch führen, das auch eine Trigger-Checkliste enthalten sollte.

Die Ursache der Schmerzen kann eine Überschwemmung mit erregenden Neurotransmittern wie Serotonin sein. Darauf reagiert der Körper mit Übelkeit und Erbrechen als Schutzreflex, dieser läuft jedoch ins Leere und Entzündungsbotenstoffe werden ausgeschüttet – Schmerz entsteht.

Tipp zwei: Trigger meiden. Migräneattacken können durch bestimmte Auslöser, sogenannte Trigger auftreten. Betroffene sollten daher bestimmte Genussmittel meiden oder Gewohnheiten ablegen. Alkohol, vor allem Rotwein und süße alkoholische Getränke, sollten die Patienten meiden. Sie sollten jedoch auf eine Trinkmenge von drei Litern achten, bevorzugt Wasser. Außerdem sollten Migränepatienten auf einen gleichmäßigen Tagesrhythmus achten, der Tag-Nacht-Rhythmus sollte auch an den freien Tagen oder im Urlaub eingehalten werden. Zudem ist regelmäßiges Essen wichtig. Vor allem am Morgen sollte ein kohlehydratreiches Frühstück auf dem Speiseplan stehen. Denn Kohlenhydrate sind die Energielieferanten der Nervenzellen. Tabu sind außerdem Überanstrengung und Stress sowie Flackerlicht.

Tipp drei: Ankündigungssymptome beachten. Bei etwa 30 Prozent der Migränepatienten meldet sich eine Schmerzattacke an. Die ersten Anzeichen können bis zu drei Tagen vor dem Schmerz auftreten. Die Patienten sitzen dann bereits auf einem Pulverfass. Die ersten Anzeichen können mit Unruhe und Reizbarkeit sowohl erregend als auch mit Müdigkeit und depressiven Verstimmungen hemmend sein. Einige Patienten beschreiben auch Heißhungerattacken auf Hochkalorisches.

Tipp vier: vorbeugende Maßnahmen. Entspannungsübungen, Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation nach Jacobson können das Stresslevel senken und somit einer Migräne vorbeugen. Auch Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren können sich positiv auswirken. Schützen soll auch die Migräne-App M-Sense.

Im Handel sind außerdem Nahrungsergänzungsmittel, die bei regelmäßiger Einnahme über mehrere Monate einer Migräne vorbeugen sollen. Aus der Apotheke sind beispielsweise Migravent (Weber&Weber) sowie Omni Biotic Migräne (Allergosan) bekannt. Auch verschreibungspflichtige Wirkstoffe wie Betablocker, Antiepileptika und Antidepressiva können vorbeugend eingesetzt werden. Botox kommt bei chronischer Migräne zum Einsatz.

Tipp fünf: Den Schmerz nicht aushalten. Die medikamentöse Behandlung sollte so schnell wie möglich erfolgen. Bei sehr starken Schmerzen sind Triptane Mittel der Wahl. Bei leichten Beschwerden können Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen Linderung verschaffen. Bei der Wahl der Akutmedikation sollten die Betroffenen keine Experimente machen und auf eine zuverlässige Medikamentengabe setzen. Schmerzmittel sollten jedoch nur maximal an zehn Tagen pro Monat angewendet werden.

Derzeit sind sieben Triptane auf dem Markt, in der Selbstmedikation stehen zwei Wirkstoffe zur Verfügung. Diese sollten jedoch nur abgegeben werden, wenn der Arzt die Diagnose Migräne gestellt hat. Triptane unterbinden die Freisetzung von Schmerz- und Entzündungsmediatoren. Im Rahmen der Selbstmedikation dürfen die Wirkstoffe bei Personen älter als 65 Jahre, Patienten mit Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen oder koronarer Herzkrankheit nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden. Die Tageshöchstdosis für Naratriptan beträgt 10 mg, verteilt auf zwei Gaben zu je 5 mg.

Unterstützend kann das Kühlen von Stirn und Schläfen durch Minzöl oder kalte Kompressen Linderung verschaffen. Gegen das Begleitsymptom Übelkeit können Antiemetika helfen, werden sie vor der Gabe des Schmerzmittels eingesetzt, kann deren Wirkeintritt beschleunigt werden.

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