Pflanzeninhaltsstoffe

Curcuma das neue Superfood? Cynthia Möthrath, 29.09.2017 14:23 Uhr

Gewürz oder Heilmittel? Was steckt drin im Curcuma? Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Curcuma wird in südöstlichen Ländern schon lange nicht mehr nur als Gewürz, sondern auch in der Heilkunst verwendet und gilt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sowie in der ayurvedischen Heilkunst als regelrechtes Wunder- und Heilmittel. Auch hierzulande wächst das Interesse an den alternativen Heilmethoden und den damit verbundenen Erkenntnissen. Doch was kann die Wurzel wirklich?

Die kräftig gelb orange gefärbte Wurzel, die zu den Ingwergewächsen zählt, kommt oft als Zusatzstoff „E100“ in vielen Produkten wie Margarine, Senf oder in Fertigprodukten als Farbstoff vor. Hauptbestandteil ist ätherisches Öl und das sogenannte Curcumin, sowie Derivate, die Curcuminoide. Charakteristisch ist der bitter-würzige Geschmack des Pulvers, den man vom Currypulver kennt, dessen Hauptbestandteil Curcuma darstellt.

Die ätherischen Öle haben eine nachgewiesene verdauungsanregende Wirkung. Sie fördern die Produktion von Gallensäuren und Magensaft und können so die Fettverdauung erleichtern. Daher wird Curcuma gerne bei Verdauungsproblemen wie Völlegefühl, Verstopfung oder Übelkeit eingesetzt. Verwandt mit der Curcumawurzel ist der im DAB aufgenommene Javanische Gelbwurz. Auch dieser kann wegen der enthaltenen Bitterstoffe bei Verdauungsstörungen eingesetzt werden.

Wichtig bei der Einnahme von Curcuma sei eine ausreichend hohe Dosierung. Viele Wissenschaftler behaupten, dass in Kombination mit schwarzem Pfeffer die Wirkung verstärkt wird, da Curcuma selbst schlecht wasserlöslich ist und daher im Magen-Darm-Trakt kaum resorbiert wird.

Neben der medizinisch nachgewiesenen Wirkung bei Verdauungsproblemen, gibt es aber auch zahlreiche andere Krankheiten und Beschwerden, gegen die die Powerwurzel helfen soll. So soll sie zum Beispiel Beschwerden bei Arthrose lindern, da sie antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen soll. Es wird sogar über eine Hemmung der Cyclooxygenase (COX)2 spekuliert. Im vergangenen Jahr ist Pharmazeutinnen der Universität des Saarlandes der Nachweis für die antientzündliche Wirkung von Curcumin gelungen. Der Stoff beeinflusst wie Kortison den Glucocorticoid-induzierten Leuzin-Zipper (Gilz).

Kurkumin induziert die Bildung von Gilz. Die kortisonähnliche Wirkung von Curcumin geht ohne eine Beeinflussung der Zellprozesse einher. Die klassischen Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen, Blutdruckerhöhung und Blutzuckersteigerung bleiben aus. Das Protein spielt im Körper bei Entzündungen einen wichtige Rolle. Auch gegen Alzheimer und Diabetes soll Curcuma helfen können. Sogar krebshemmende Eigenschaften werden der Wurzel zugeschrieben. So soll es Untersuchungen geben, bei denen diese wachstumshemmende Wirkung von Krebsgeschwüren nachgewiesen wurde.

Hierzulande ist bisher jedoch nur der medizinische Einsatz von Curcuma bei Verdauungsproblemen anerkannt. Die meisten anderen Erkenntnisse wurden bis jetzt nur im Reagenzglas erforscht. Daher bleibt weiter zu beobachten, zu welchen Erkenntnissen neue Studien am Menschen tatsächlich führen.