Arzneimittelverzeichnis

Rote Liste für PTA-Schüler APOTHEKE ADHOC, 04.04.2016 13:57 Uhr

Berlin - 

PTA-Schulen sollen in diesem Jahr erstmals kostenlos Ausgaben der Roten Liste erhalten: Der Herausgeber, die „Rote Liste Service GmbH“, liefert in diesem Jahr 10.000 Exemplare an Schulen für Pharmazeutisch-technische Assistenten, Medizinisch-technische Assistenten und Pflegekräfte. „Schon während ihrer Ausbildung erleichtert die Nutzung des Arzneimittelverzeichnisses den angehenden medizinischen Fachkräften die Orientierung in der Arzneimitteltherapie“, kommentiert der Verlag diesen Schritt.

Herausgegeben wird die Rote Liste vom Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) und den Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) über ihr Tochterunternehmen. Mit 270.000 Exemplaren ist die Rote Liste nach Angaben der Herausgeber das auflagenstärkste Arzneimittelverzeichnis in Deutschland.

Neben der Buchausgabe stehen die Informationen auch digital zur Verfügung, als CD oder DVD, als Version für das Intranet sowie online und als Smartphone-App. Diese Angebote werden anders als die gedruckte Version nicht jährlich, sondern halbjährlich aktualisiert.

Der Eintrag in die Rote Liste ist für die Hersteller freiwillig und kostenpflichtig. Daher bildet das Verzeichnis nicht den gesamten Arzneimittelmarkt ab. Die aktuelle Auflage enthält 27.849 Medikamenten. Diese sind in 5246 Einträgen zu Präparaten mit 6373 Darreichungsformen von 409 pharmazeutischen Unternehmen sowie 7088 Fachinformationen zusammengefasst. Die Buchausgabe der Roten Liste ist seit April erhältlich und kostet 78 Euro.

Darüber hinaus enthält die Rote Liste die aktuelle Gesetzeslage zu Arzneimitteln und Doping, zu Packungsgrößen und zum Themenkreis „Verschreiben von Betäubungsmitteln“ mit einer Darstellung der Höchstmengen. Die Buchausgabe wurde in diesem Jahr um einen grafischen „Wegweiser“ ergänzt, der das Auffinden einzelner Informationen erleichtern soll.

Die Rote Liste gibt es bereits seit 1933 und wurde damals von der Reichsfachschaft der Pharmazeutischen Industrie unter dem Titel „Preisverzeichnis deutscher pharmazeutischer Spezialpräparate“ herausgegeben. Seit 1990 wird die Rote Liste auch auf elektronischen Datenträgern angeboten und seit 1998 im Internet veröffentlicht.

Das Arzneimittelverzeichnis besteht aus einem alphabetischen Verzeichnis der Präparate (rosa Seiten), einem Stichwortverzeichnis mit allen 88 Wirkstoff- und Indikationsgruppen (gelbe Seiten) und einem Wirkstoffverzeichnis (blaue Seiten). Auf grünen Seiten sind pharmazeutische Unternehmen sowie Vertreiber und Hersteller bestimmter Medizinprodukte zu finden. Im Signaturverzeichnis, dem orangefarbenen Teil des Buches, sind Informationen über Gegenanzeigen, Anwendungsbeschränkungen sowie Neben- und Wechselwirkungen aufgeführt.