Schlüsselrolle in der Pandemie

Apotheker und PTA sollen nach Impfreaktionen fragen Alexandra Negt, 11.01.2021 12:51 Uhr

Aufklärung in der Apotheke: Laut AMK kommt Pharmazeuten eine wichtige Rolle bei der Beratung zur Corona-Impfung zu. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Arzneimittelkomission (AMK) informiert in einem aktuellen Schreiben darüber, dass Apotheker und PTA durch ihre Beratung aktiv helfen können, Risiken in Hinblick auf Falschinformationen zur Corona-Impfung zu minimieren. Gleichzeitig könnten unerwünschte Impfreaktionen erfasst und gemeldet werden. Pharmazeuten spielen laut AMK eine Schlüsselrolle bei der Erhöhung der Akzeptanz der Covid-Impfung.

Die Impfbereitschaft zu erhöhen, sei ein zentrales Ziel bei der Pandemiebekämpfung. „Für eine hohe Akzeptanz der Covid-19-Impfung sind Transparenz und Aufrichtigkeit, vor allem in der Kommunikation von Unsicherheiten, entscheidend“, so die AMK. Apotheker und PTA könnten innerhalb des Beratungsgespräches anfallende Fragen rund um die Themen Corona und Immunisierung klären und zu mehr Transparenz beitragen.

Auch nach erfolgter Impfung werden alle Bürger dazu angehalten, sich an die bestehenden Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Hierauf sollten Apotheker und PTA hinweisen. Überzogene Erwartungshaltungen an die Vakzine sollten korrigiert werden. Auch das generelle Impfschema und die Notwendigkeit der zweiten Impfung sollte erklärt werden. Falschnachrichten zum Thema Corona-Impfstoff können die Impfbereitschaft senken – Impfmüdigkeit gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einer der größten globalen gesundheitlichen Risiken. In der Apotheke sollten Falschaussagen und Fehlinformationen wann immer möglich korrigiert und durch evidenzbasiertes Wissen ersetzt werden.

Doch die Impfungen sind auch nicht frei von Nebenwirkungen. Unerwünschte Impfreaktionen müssen erfasst und gemeldet werden. Zur spontanen Meldung von vermuteten Risiken in Zusammenhang mit der Impfung gibt die AMK folgende Empfehlungen:

  • aktive Befragung des Patienten nach unerwünschten Ereignissen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung
  • Erfassung von Beobachtungen, die in der Fachinformation als schwerwiegend gelistet sind, oder unbekannt sind
  • bei schwerer Impfreaktion: Ermittlung des konkreten zeitlichen Zusammenhangs und Dokumentation auf dem UAW-Bogen
  • korrekte Angabe der Impfstoff- und Chargenbezeichnung gemäß den Angaben im Impfpass
  • alternative Ursachen für die Nebenwirkungen in Betracht ziehen
  • interne Dokumentation der Kontaktdaten des Patienten für eventuelle Rückfragen