Gesundheitspolitik im Wahlkampf

TV-Trielle: Abda fordert Klartext APOTHEKE ADHOC, 09.09.2021 11:49 Uhr

Apotheke statt Afghanistan: Abda-Vize Mathias Arnold fordert die Kanzlerkandidaten auf, bei den TV-Triellen auch über Gesundheitspolitik zu sprechen. Foto: Constanze Tillmann
Berlin - 

Bislang hat die Abda mit ihrer Initiative „Wahlradar Gesundheit“ keine Antworten der Kanzlerkandidaten erhalten, auch die Wahlprogramme der Parteien geben wenig zu Apotheken- und Gesundheitspolitik her. Daher fordert die Abda jetzt Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) dazu auf, bei ihren TV-Triellen am 12. und 19. September nicht nur über Afghanistan, Klimawandel oder Steuerlast zu diskutieren, sondern auch darüber, wie die Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort künftig gestaltet werden soll.

„In den Wahlkampagnen der Parteien steht nur selten im Mittelpunkt, wie die Gesundheitsversorgung in Friesland, im Harz oder in der Oberpfalz verbessert werden kann“, sagt Abda-Vize Mathias Arnold. „Dabei wollen viele Bürgerinnen und Bürger ganz konkret wissen, warum die nächste Spezialklinik so weit entfernt ist, wann sie endlich einen Facharzttermin bekommen oder ob die Apotheke ihre Medikamente sofort beschaffen kann.“ Seit der Corona-Pandemie sei vielen Menschen klar geworden, wie wichtig eine robuste Versorgungslandschaft sei, so Arnold. „Gesundheitspolitik wird aber vor allem im Bundestag gemacht und dann später lokal umgesetzt. Frau Baerbock, Herr Laschet und Herr Scholz sollten deshalb in den beiden anstehenden Fernsehtriellen auch sagen, was genau sie in der Gesundheitspolitik wollen.“

Laut einer Abda-Umfrage geben zwei Drittel aller Deutschen (68 Prozent) an, dass Gesundheits- und Pflegepolitik eine große Bedeutung bei ihrer Stimmabgabe zur Bundestagswahl am 26. September hat. Derweil rangieren Themen wie Wirtschafts- und Steuerpolitik (61 Prozent) oder Klima- und Umweltpolitik (57 Prozent) weit dahinter, so die von Yougov durchgeführte Umfrage.

Für den „Wahlradar Gesundheit“ befragen Apotheker seit Jahren im Vorfeld der Bundestagswahlen die Direktkandidat:innen der Parteien zur Lage des Gesundheitswesens vor Ort. Die Initiative soll somit auf lokaler Ebene den Dialog mit den Politiker:innen über den aktuellen Stand und die Zukunft der Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort fördern. Antworten von Spitzenkandidaten gehen selten ein.