Deutlich mehr Tempo fordert Spahn von der Gesundheitsbranche beim Thema Digitalisierung: „Genauso wie den Ärzten sage ich auch den Apothekern: Die Digitalisierung können wir nicht aufhalten. Entweder wir gestalten den digitalen Wandel, oder wir erleiden ihn. Bürger, Versicherte, Patienten wollen zurecht digitale Angebote, weil sie das Leben leichter machen – auch in Gesundheitsfragen.“ Spahn sieht die Gefahr, deutsche Qualitätsstandards könnten verloren gehen: „Wir können diese Angebote im Rahmen unserer Strukturen entwickeln, mit unserer Idee von Datensicherheit und von Qualität. Sonst kommen sie eben aus China, aus den USA oder Israel. Ich möchte, dass das aus Deutschland kommt und unsere Ärzte und Apotheker das aktiv mitgestalten.“
Das Präventionsgesetz möchte Spahn in dieser Legislatur auf den Prüfstand stellen – und hat dabei klare Forderungen an die Krankenkassen: „Im Moment gibt jede Krankenkasse sieben Euro pro Versichertem für Gesundheitsförderung aus. Aber jede Krankenkasse macht damit ihr eigenes Ding. Ich glaube, das geht besser. Besonders in Schulen und Kindergärten, wenn es darum geht, jungen Menschen gesunde Ernährung und Bewegung beizubringen. Die Kassen sollten hier zusammenarbeiten.“
Steuern, etwa auf zuckerhaltige Nahrungsmittel, hält Spahn für ungeeignet, um Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen: „Steuern sind hier nicht der richtige Weg. Sie würden die Falschen treffen. Deshalb setze ich zusammen mit der Ernährungsministerin eher auf freiwillige Vereinbarungen mit der Industrie.“
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