PTA-Gesetzentwurf

Schulleiter lobt PTA-Entwurf von Spahn APOTHEKE ADHOC, 18.04.2019 14:48 Uhr

Die inhaltlichen Anpassungen des Entwurfs erfüllen laut Schulleiter und Apotheker Burkhard Pölzing die aktuellen beruflichen Anforderungen an PTA. Foto: Völker-Schule Osnabrück
Berlin - 

Eine Novellierung der PTA-Ausbildung wird seit Jahren diskutiert. Nachdem jetzt der Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorliegt, gibt es sowohl Kritik als auch Zuspruch für die Pläne von Minister Jens Spahn (CDU). Burkhard Pölzing leitet die Völker-Schule Osnabrück – der Apotheker ist mit dem Entwurf zufrieden, erinnert aber an die Bedeutung der Schulfinanzierung.

Spahn will an der Ausbildungsdauer für PTA-Schüler festhalten und die Lehrinhalte anpassen. Insgesamt sei der erste Eindruck des Entwurfs gut, sagt Pölzing. „Die inhaltlichen Anpassungen erfüllen die aktuellen beruflichen Anforderungen an PTA.“ Die Pläne könnten geeignet sein, die zukünftige Entwicklung der Apotheke vor Ort positiv zu beeinflussen, insbesondere auch im Zusammenhang mit Anpassungen in der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO).

Aus seiner Sicht werden die PTA-Schulen die Änderungen erfolgreich umsetzen können. Der Lehrplan soll dem Entwurf zufolge „aktualisiert und neu strukturiert“ werden. Zudem sollen die Schüler auf die prägenden Tätigkeitsbereiche vorbereitet werden. Kürzungen soll es insbesondere in den Fächern „Chemie und bei den chemisch-pharmazeutischen Übungen“ geben. Die Übungen werden von 480 auf 230 Stunden mehr als halbiert.

Auch zahlreiche Neuerungen sind geplant: Hinzugefügt werden soll das Themengebiet „Grundlagen des Gesundheitswesens und Rolle der Apotheken, Berufskunde, Fachterminologie, pharmazeutische Gesetzeskunde“ als ein Block mit 120 Stunden. „Botanik und Drogenkunde“ wurde um Phytopharmaka erweitert. Das Fach „Arzneimittelkunde“ soll den Zusatz „Beratung und Information“ erhalten.

 

PTA-Schüler sollen dafür künftig weniger in den Fächern Galenik, Allgemeine und pharmazeutische Chemie und Übungen zur Drogenkunde unterrichtet werden. Pflanzenschutzkunde und Physikalische Gerätekunde wurden komplett gestrichen.

Pölzing betont darüberhinaus die Finanzierung der PTA-Schulen. Sie müsse „vorrangig sichergestellt werden, so schön die Schulgeldfreiheit auch ist“, sagt er. Mehrere Schulen strichen die Kosten zuletzt oder vermittelten Finanzierungshilfen. Nordrhein-Westfalen etwa will künftig einen Großteil der Ausbildungskosten für Gesundheitsberufe bezahlen.

PTA-Anwärter zahlen an der Völker-Schule monatlich 149 Euro Schulgeld. In anderen Bundesländern helfen die Schulen bei den Kosten: Am Institut Dr. Flad in Stuttgart erhalten Schüler bei besonders guten Abschlussnoten das Schulgeld erstattet. Mehrere Bernd-Blindow-Schulen strichen zuletzt das Schulgeld. Zudem werden verschiedene Stipendien auch von Apotheken angeboten, um den Nachwuchs zu unterstützen.