Pharmaziestudenten: Apotheken sollen gegen Covid-19 impfen APOTHEKE ADHOC, 22.04.2020 15:37 Uhr
Der BPhD sieht die ausreichende Verfügbarkeit pharmazeutischer Nachwuchskräfte weiter in Gefahr: Sowohl an den Unis als auch in der Famulatur und dem Praktischen Jahr (PJ) kommt es derzeit zu massiven Einschränkungen. Arbeitet ein Student oder Pharmazeut im Praktikum (PhiP) beispielsweise in einer Apotheke mit Schichtbetrieb, kommt er nicht auf die Arbeitsstunden, die er nachweisen muss, um zum Staatsexamen zugelassen zu werden. Die Folge: Schlimmstenfalls könnten dieses Jahr tausende Studenten ihre Prüfungen nicht ablegen und müssten länger studieren.
Der BPhD forderte deshalb Anfang April von der Bundesregierung eine „Verordnung zur Abweichung von der Approbationsordnung für Apotheker (AAppO) bei einer epidemischen Lage nationaler Tragweite“. Demnach sollen PhiP auch zum Staatsexamen zugelassen werden, wenn sie nicht auf die vorgeschriebenen Stunden kommen: Um bis zu 50 Prozent solle die Zahl der absolvierten Stunden von den bisherigen Vorgaben abweichen können. Fehlzeiten, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie stehen, sollen demnach nicht als Fehlzeiten im Sinne der AAppO angerechnet werden. Ähnlich sehe es bei den Famulaturen aus: Um zu gewährleisten, dass Studierende keine Nachteile zu befürchten haben, weil ihre Famulatur wegen der Pandemie abgebrochen wurde, empfiehlt der BPhD, dass auch abgebrochene Famulaturen als ein vollständiger Teil der gesamten Famulaturzeit anerkannt werden. Auch der Praktikumsbegleitende Unterricht (PBU) komme vielerorts zu kurz, weshalb auch dort größere Abweichungen erlaubt werden sollen.
Zur Politik konnten die Studenten mit diesen Ratschlägen allerdings nicht durchdringen. „Die Nichtbeachtung des Pharmaziestudiums in den Ausführungen ist für uns unverständlich“, kritisiert der BPhD in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage nationaler Tragweite. Hier waren nur Ausnahmen für Zahnmediziner sowie Ausbildungsberufe wie PTA aufgenommen worden. „Eine solche temporäre Änderung der AAppO ist aus unserer Sicht zwingend notwendig.“
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Neues Corona-Gesetz Massentests kosten 1,5 Milliarden Euro pro Monat »
-
2. Corona-Eil-Gesetz Kliniken sollen Abgabeautomaten testen »
-
#ApothekenHelfen BPhD-Plattform: Inhaber findet Studentin – und zwei PTA »
-
BPhD fordert Kompetenzerweiterung des BMG Pharmaziestudenten wollen Notstands-Approbationen »
-
Deutschland, Schweiz, Österreich Pharmaziestudenten gründen Helfer-Plattformen »
-
Impflicht nur, wenn es sein muss Pharmaziestudenten wollen Impfen an der Uni lernen »
-
Medizinstudium Pharmaziestudenten stellen sich hinter Ärztenachwuchs »
-
Vorbereitungskurs 1040 Unterrichtseinheiten zur Approbation »
Neuere Artikel zum Thema
-
Kapazitätsprobleme durch Coronakrise< BPhD warnt: 2000 Studenten vom Staatsexamen ausgeschlossen »
-
Bezahlte Pharmazeutische Dienstleistung BPhD: Apotheken sollen Partydrogen testen »
-
BPhD-Umfrage
94 Prozent der Pharmaziestudenten sind gestresst » -
Pharmaziestudenten in der Coronakrise „Meinetwegen könnte Pharmazie auch ein Fernstudiengang sein“ »
-
Corona plus Influenza Vollgas ins Impfstoff-Dilemma? »
-
Kampf gegen Covid-19 Söder will Corona-Impfpflicht »
- Schwerte Stromausfall: Apotheke rettet Medikamente im Mitarbeiterkühlschrank »
- Shoppen, Ausflüge, Sport Lockern trotz steigender Zahlen? »
- Dopinghandel und Waffenbesitz Verurteilter Bodybuilder reißt Apotheker mit rein »
Mehr aus Ressort
- Korruptionsvorwürfe Fall Nüßlein: Spahn sieht keine Unregelmäßigkeiten »
- Spenden für Bundestagswahlkampf Vor positivem Corona-Test: Spahn bei Unternehmertreffen »
- Corona-Impfung in Arztpraxen Impfstoff-Lieferungen: Die Wünsche der Ärzte »
APOTHEKE ADHOC Debatte