Präsidentenwahl

Overwiening lädt zur Diskussion über Abda-Zukunft

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Berlin -

In der kommenden Woche startet mit der Wahl des neuen Vorstandes der Bundesapothekerkammer (BAK) die Neubesetzung der Abda-Führungsgremien. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) erhält eine Woche später einen neuen Chef. Den Schlusspunkt des Wahlreigens setzt die Wahl der neuen und vermutlich ersten Abda-Präsidentin. Gabriele Regina Overwiening stellt sich als einzige Kandidatin der Abstimmung in der Mitgliederversammlung. Noch ist sie zwar nicht gewählt, in ihrem Kammerbezirk hat sie die Apotheker aber schon mal eingeladen, mit ihr über die anstehenden Weichenstellungen bei der Abda zu diskutieren.

In der nächsten Sendung des digitalen Veranstaltungsformates „AKWL-TV-live“ soll es am 16. Dezember ab 19.30 Uhr um die „berufspolitischen Weichenstellungen für die nächsten Jahre“ gehen, heißt es in der Einladung. Sei es die Einführung von pharmazeutischen Dienstleistungen, des E-Rezepts, die Förderung des Berufsnachwuchses oder die Wahrnehmung der Apotheke in der Öffentlichkeit: Chancen und Herausforderungen gebe es viele. Obendrein würden dieses Jahr die Vorstände von Abda, BAK und DAV neu gewählt.

„Über die Lage in der Berufspolitik nach diesen Wahlen und vor dem Bundestagswahljahr 2021 diskutiert Moderator Matthias Bongard mit AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, die sich am 9. Dezember der Wahl als Abda-Präsident stellt und Dr. Hannes Müller, der Ende November erneut für den Vorstand der Bundesapothekerkammer kandidiert“, so die Einladung. Bei der Diskussion sollen auch die AKWL-Mitglieder zu Wort kommen: „Was möchten sie der Abda und BAK für ihre Arbeit mit auf den Weg geben? Was wünschen sie sich von ihrer Standesvertretung auf Bundesebene? Und an welchen Stellen muss ich aus ihrer Sicht etwas tun?“, möchte die designierte Abda-Präsidentin erfahren. Ihre Statements können Interessierte per Video vorab bei der AKWL einreichen.

Das Verfahren ist neu, die Absicht der künftigen Abda-Präsidentin, die Mitglieder des Berufsstandes zu Wort kommen zu lassen, allerdings nicht. Was in diesen Corona-Zeiten per Video-Konferenz und WhatsApp-Statement organisiert werden kann, fand vor acht Jahren noch an einer mit weißem Tuch gedeckten Tafel statt. Im Berliner Café Brel traf sich ein damals in Aufbruchstimmung befindlicher, frisch gewählter Abda-Präsident Friedmann Schmidt zu einem „runden Tisch“ mit Basisapothekern aus ganz Deutschland, die mit der damaligen Abda-Politik und -Kommunikation unzufrieden waren.

Vier Stunden saß man zusammen und habe „unheimlich viele Themen angerissen“, sagte anschließend Schmidt. Es sei alles angesprochen worden, was die Abda berufspolitisch antreibe: Notdienstpauschale, Struktur und Kommunikation der Abda, Mitgliedschaft im gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Schmidt versprach, ins Apothekerhaus – damals noch in der Berliner Jägerstraße – frischen Wind zu lassen, es für Besucher und Ausstellungen zu öffnen.

Die Themen kommen bekannt vor: Acht Jahre später steht die Abda bei zahlreichen Apothekern wegen ihrer Kommunikation immer noch in der Kritik. Zur Überprüfung der Struktur soll erst einmal ein Gutachten erstellt werden und in den G-BA ist die Abda auch noch nicht eingezogen. Schmidt wollte die Apothekerschaft über die Medien positiv und stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Das hat jetzt immerhin die Corona-Krise geschafft.

Wie Schmidt sein achtjähriges Wirken an der Abda-Spitze selbst einschätzt, hat er noch nicht verraten. Der Abda-Mitgliederversammlung wird er einen umfassenden Bericht vorlegen. Zuvor, am 25. November, diskutiert der Abda-Präsident zum Abschied aber noch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Es geht dabei vermutlich nicht nur um die Konsequenzen für die Gesundheitspolitik aus der Corona-Krise.

 

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