Weigeldt hatte erklärt: „Die Apotheker können beim Impfmanagement wichtige Aufgaben übernehmen, beispielsweise indem sie die Patienten auf bestehende Impflücken hinweisen“, sagte er. Die Impfung selbst müsse jedoch ohne Wenn und Aber bei einem Arzt durchgeführt werden. Es sei der falsche Ansatz, die Verantwortung auf immer mehr Schultern zu verteilen, sagte Weigeldt weiter. In der FAZ hatte e dann ein eingeschränktes Dispensierrecht für Ärzte ins Gespräch gebracht.
Der SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach unterstützt die Forderung: Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) macht sich Lauterbach für die notwendige Gesetzesänderung stark: „Eine Möglichkeit für Hausärzte, selbst Medikamente an Patienten abzugeben, ist grundsätzlich zu begrüßen. Über eine dafür notwendige Rechtsänderung werde ich mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprechen.“ Es gebe viele Situationen, in denen die Versorgung der Patienten durch eine entsprechen Reform verbessert werden könnte. „Das gilt etwa bei Hausbesuchen, in Pflegeeinrichtungen und für Schmerzpatienten“, sagte Lauterbach gegenüber der NOZ.
Die Möglichkeit müsse aber eingeschränkt werden, so Lauterbach: „Hausarztpraxen dürfen auf keinen Fall zu Apotheken werden. Ein Apothekensterben wäre fatal für die Versorgungssicherheit der Menschen gerade auf dem Land.“ Mehr Flexibilisierung für Ärzte müsse daher „einhergehen mit der Stärkung der Apotheken, etwa durch eine höhere Vergütung von Beratungsleistungen“, so Lauterbach. „Es geht um ein Gesamtpaket.“
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