Helfer dringend gesucht

Impfzentren: Berlin zahlt Mindestlohn Alexandra Negt, 01.12.2020 15:31 Uhr

In Berlin stehen erste Pläne zur Vergütung des Personals in den Impfzentren fest. Die Entlohnung reicht von Tarif- bis Mindestlohn. Foto: Tong_stocker/shutterstock.com
Berlin - 

In Berlin sollen die sechs Impfzentren Mitte Dezember stehen. Ab dann sollen die Berliner geimpft werden können. Helfer werden weiterhin dringend gesucht. Eine zentrale Anlaufstelle für Interessierte gibt es nicht. Nur die Ärzte können sich über die Kassenärztliche Vereinigung in eine Liste eintragen lassen. Für sie steht auch bereits die Vergütung fest: 120 Euro pro Stunde. Für alle anderen Helfer orientiert sich die Entlohnung an Tarifen oder beläuft sich gar auf Mindestlohn.

Berlin hat erstmals Aussagen zur Vergütung des Personals in Impfstoffzentren getätigt. Für Ärzte steht ein relativ genauer Betrag fest: 120 Euro sollen die Mediziner pro Stunde bekommen. Wünschenswert wäre, wenn die Ärzte einen halben Tag im Impfzentrum verbringen könnten. So werden Früh- und Spätschichten geplant, für die mobilen Teams nur eine gesamte Tagesschicht von acht Stunden. „Sofern Ärzte eine medizinische Fachangestellte zur eigenen Entlastung mitbringen, muss dies verbindlich angegeben werden. Dies wird dann mit zusätzlich 60 Euro pro Stunde vergütet“ heißt es auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung.

Für alle anderen Helfer fällt die Entlohnung geringer aus. Albrecht Broemme, Projektleiter der sechs Corona-Impfzentren in Berlin, spricht von einer Vergütung, die sich an bestehenden Tarifverträgen orientiert. Liegen solche Verträge nicht vor, so soll sich die Entlohnung auf Mindestlohn beschränken. Je nach Qualifikation würden sich hier unterschiedliche Gehaltsgruppen ergeben. Neben Ärzten und Arzthelferinnen ist das Land Berlin auch auf der Suche nach Dolmetschern, Personal zur Dokumentation und Reinigungskräften. Laut Broemme sei das Interesse groß. Bis zu 400 Berliner hätten schon ihre Mitarbeit angeboten. „Darunter waren viele Ärzte. Nicht nur aktuell praktizierende, auch ehemalige Ärzte haben sich gemeldet. Die Hilfsbereitschaft der Berliner in Notlagen war schon immer sehr groß.“

Auch Baden-Württemberg hatte bereits erste Entlohnungsmöglichkeiten vorgestellt. Hier sollen Ärzte demnach einen Tagessatz von 1040 Euro bekommen. Bei einer Arbeitszeit von acht Stunden bekämen Ärzte in Berlin einen Tagessatz von 960 Euro. Helfer zur Aufbereitung von Impfstoffen sollen in Baden-Württemberg mit 27,60 Euro entlohnt werden. Das ergibt einen Tagessatz von rund 220 Euro. In Berlin würden die PTA nach Tarif und jeweiligem Berufsjahr bezahlt werden. Hier könnten die Vergütungsansätze nicht unterschiedlicher sein. Allen anderen Berufsgruppen in Berlin, die nicht über einen Tarifvertrag verfügen, stünde dann, nach Aussagen Broemmes, der Mindestlohn zu.