ADHOC: Sind deutsche Versandapotheken noch konkurrenzfähig?
BUSE: Die Kollegen haben doch nicht verkauft, weil ihre Geschäfte schlecht gelaufen sind. Außerdem hat es mehr Übernahmen innerhalb Deutschlands gegeben, wenn auch zugegebenermaßen nicht so große. Trotzdem zeigt das aus meiner Sicht doch, dass der Standort nicht komplett schlecht ist.
ADHOC: Sie denken nicht über einen Verkauf nach? Angeblich haben die Chinesen bei Ihnen angeklopft.
BUSE: Natürlich bekommen auch wir immer wieder Anfragen, ob Interesse an einem Verkauf besteht. Aber das sind Firmen, die das im Auftrag erledigen und da steht ja nicht Huawei oder DocMorris drauf. Aber ich habe immer Nein gesagt und wir sind mit niemandem im Gespräch.
ADHOC: Die gebotenen Preise scheinen derzeit nicht so schlecht zu sein.
BUSE: Das will ich im Einzelfall nicht bewerten. Am Ende gibt es einen Käufer und einen Verkäufer, die sich verständigt haben. Es ist aber doch nicht grundsätzlich das unternehmerische Ziel in Familienbetrieben, sein Geschäft zu verkaufen. Man hat doch auch eine familiäre Bindung und eher den Wunsch, den Betrieb an einen Nachfolger abzugeben. Ein Verkauf erwägt man normalerweise, wenn sich das Marktumfeld drastisch verändert.
ADHOC: Und glauben Sie nicht, dass Ihre großen Mitbewerber das aktuell genau so einschätzen und lieber noch schnell Kasse machen?
BUSE: Es gibt noch eine gute Gruppe größerer Versandapotheken im BVDVA. Ich habe keine Angst, als letzte deutsche Versandapotheke alleine zu existieren.
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