Grippeimpfstoffe

Huml: Sondersitzung wegen Engpass

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Berlin -

Wegen vereinzelter Engpässe bei der bayernweiten Versorgung mit Grippeimpfstoffen trifft sich die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) am Mittwoch zu einer Sondersitzung. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit habe im Auftrag von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) das Treffen einberufen.

Derzeit gebe es noch keine konkreten Informationen, in welchen Regionen oder Städten es aktuell Lieferengpässe gebe, hieß es aus dem Ministerium. „Klar ist aber bereits, dass sich seit dem vergangenen Mittwoch die Lieferschwierigkeiten von Grippeimpfstoff in Bayern vergrößert haben.“ Davon seien vor allem Arztpraxen und Apotheken betroffen, die keinen Impfstoff vorbestellt hätten. Eine Nachproduktion für die laufende Grippezeit sei nicht möglich, da dafür eine Vorlaufzeit von mehreren Monaten nötig sei.

Der LAGI gehören unter anderem die Kammern der Heilberufe, der Hausärzteverband, die Kassenärztliche Vereinigung, die Krankenkassen und Hochschuleinrichtungen an.

Der Bayerische Apothekerverband setzt auf einen kollegialen Austausch und will eine Tauschbörse einrichten. Apotheker im Freistaat sollen noch vorhandene überschüssige Lagerbestände melden. Der Verband will dann eine Liste mit den Kontaktdaten der Apotheken und der Anzahl der noch vorrätigen Impfdosen erstellen. Diese soll auf der Website im Mitgliederbereich veröffentlicht werden. „So können sich Kollegen direkt an Apotheken wenden, die noch über Impfstoff verfügen“, so Hubmann.

Die Liste soll online gehen, sobald die ersten Meldungen eingegangen sind. Der Verband kündigt zudem an, die Liste fortlaufend zu aktualisieren. „Es kann allerdings nicht gewährleistet werden, dass tatsächlich noch Impfdosen vorrätig sind und die besagte Liste überhaupt zustande kommt“, heißt es weiter.

„Mit dieser Maßnahme wollen wir als Bayerischer Apothekerverband zum einen unsere Möglichkeiten nutzen, die Impfung der Bevölkerung so lange wie möglich zu sichern. Zum anderen zeigen wir, dass die öffentlichen Apotheken bei Fällen wie diesem ihren Teil zur Problemlösung beitragen“, so Hubmann. Laut BAV können in Bayern aktuelle Bestellungen von Impfstoffen so gut wie gar nicht mehr beliefert werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat offiziell einen Versorgungsmangel bekanntgegeben. Die zuständigen Behörden der Bundesländer können im Einzelfall gestatten, dass Grippeimpfstoffe, die nicht in Deutschland zugelassen sind, befristet in Verkehr gebracht oder nach Deutschland importiert werden. Darüber hinaus können die Behörden auch ein befristetes Abweichen von arzneimittelrechtlichen Erlaubnis- oder Genehmigungserfordernissen oder von anderen arzneimittelrechtlichen Verboten gestatten. Möglich sind beispielsweise der Vertrieb von im EU-Ausland zugelassenen Grippeimpfstoffen mit abweichender Kennzeichnung, die Abgabe von Grippeimpfstoffen zwischen Apotheken ohne Großhandelserlaubnis, die Abgabe von Grippeimpfstoff zwischen Arztpraxen oder die Ermöglichung der Entnahme von Teilmengen (Auseinzelung) durch Gesundheitsämter.

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