Bayern

Hubmann: „Das Rumgeeiere muss ein Ende haben“ APOTHEKE ADHOC, 25.09.2020 14:44 Uhr

Dr. Hans-Peter Hubmann wurde als Verbandschef in Bayern wiedergewählt. Foto: BAV
Berlin - 

Dr. Hans-Peter Hubmann bleibt für weitere vier Jahren Verbandschef in Bayern. Bei der Mitgliederversammlung in München forderte er, dass mit dem Gesetz zur Stärkung der Apotheken vor Ort (VOASG) nach vier Jahren endlich wieder Gleichpreisigkeit bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln wiederhergestellt werde: „Das Rumgeeiere mit diesem Urteil muss nun ein Ende haben!“

Die geplante Regelung zur Preisbindung im GKV-Bereich sei ein erster richtiger Schritt, Privatversicherte und Selbstzahler müssten ebenfalls berücksichtigt werden. Nur so ließen sich Wettbewerbsverzerrungen und das Unterlaufen der gesundheitspolitischen Ziele im gesamten verschreibungspflichtigen Bereich der Arzneimittelversorgung verhindern. Der einheitliche Abgabepreis habe eine wichtige Schutzfunktion. Er trage dem besonderen Charakter der „Ware Arzneimittel“ Rechnung. Und er schütze Patienten vor einer unsachgemäßen Beeinflussung und Überforderung beim Bezug der Arzneimittel, so Hubmann.

Den Aufschlag von 20 Cent pro Rx-Packung zur Finanzierung zusätzlicher pharmazeutischer Dienstleistungen in einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro hält Hubmann für zu gering. Um diese langfristig durchzusetzen, sei – wie schon im vergangenen Jahr von der Abda gefordert – eine Erhöhung des Festzuschlags auf 43 Cent erforderlich. Hubmann: „Das sorgt für eine Leistungsverbesserung, die für die Versicherten auch wirklich spürbar ist. Und es schafft die Grundlage für den dauerhaften Aufbau pharmazeutischer Dienstleistungsstrukturen.“

Auch die Vergütung des Botendienstes darf laut Hubmann nicht halbiert, sondern muss in Höhe von 5 Euro fortgeschrieben werden. In der Pandemie habe sich die hohe Bedeutung des Botendienstes vor Ort erwiesen. Insbesondere in ländlichen Regionen, für ältere und chronisch kranke Menschen werde er auch künftig dringend gebraucht.

Um sinkenden Apothekenzahlen und zunehmenden Nachwuchssorgen entgegenzuwirken, brauche es ordnungspolitische Planungssicherheit, pharmazeutische Perspektiven und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit. „Deshalb muss das VOASG zügig angepasst und verabschiedet werden“, so Hubmann.

Hubmann ist seit 2008 Verbandschef in Bayern. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Josef Kammermeier und Maximilian Lernbecher gewählt. Dem Vorstand gehören als Beisitzer für die kommende Amtsperiode außerdem Barbara Absolon, Susanne Fleischmann, Dr. Friedrich Grasberger und Dr. Peter Sandmann an.