6,85 Millionen Dosen

Grippeimpfstoff: Nationale Reserve 21/22 Alexandra Negt, 24.04.2021 09:13 Uhr

Der Bund setzt auch in der kommenden Saison auf eine nationale Reserve an Grippeimpfstoffen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Im vergangenen Jahr befürchteten Mediziner und Politik das Zusammenbrechen des Gesundheitssystems bei zu hohen Influenzazahlen. Die Impfempfehlungen wurden kurzerhand angepasst und eine nationale Reserve an Impfstoffen geordert. Rückblickend waren die Infektionszahlen in der Grippesaison 20/21 sehr gering. Um im kommenden Jahr erneut präventiv mit hohen Durchimpfungsraten vorzugehen hat die Bundesregierung erneut eine zusätzliche Reserve von 6,85 Millionen Grippeimpfstoffdosen beschafft.

Auch in diesem Jahr setzt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf zusätzliche durch den Bund beschaffte Impfdosen Grippeimpfstoff. Für die kommende Grippeimpfsaison 21/22 wurde eine nationale Reserve von 6,85 Millionen Grippeimpfstoffdosen beschafft. Diese sollen im Herbst erneut regulär über die Apotheken an die Praxen abgegeben werden. Die Durchimpfung der Bevölkerung konnte durch die hohe Zahl an verfügbaren Impfdosen in der vergangenen Saison gesteigert werden, so das BMG.

Rückblickend hätte sich die Beschaffung der zusätzlichen Impfstoffe als sinnvoll erwiesen, so der Wortlaut im getroffenen Beschluss des Corona-Kabinetts. Die insgesamt knapp 27 Millionen Impfdosen der vergangenen Saison hätten maßgeblich zu weniger Grippefällen geführt. AHA-Regeln und Ausgangsbeschränkungen hätten weiterhin dazu geführt, dass die Grippesaison quasi ausgeblieben ist. Mit nur 519 laborbestätigten Fällen geht die wohl schwächste Grippesaison seit Jahrzehnten in Deutschland zu Ende. „Es hat in dieser Saison überhaupt keine Grippewelle gegeben,“ teilte eine Sprecherin des RKI auf Anfrage mit.

Rückblick 20/21

Bereits Mitte Oktober des vergangenen Jahres hatten die meisten Hersteller die vorbestellte Ware zum größten Teil ausgeliefert. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte bis dahin 19,1 Millionen Dosen, der insgesamt 20 Millionen Dosen, freigegeben. Das PEI rief auch Apotheken dazu auf Engpässe und Probleme bei der Grippeimpfstoffbeschaffung online zu melden. Die Meldung durch die Apotheken sollte die Beurteilung der regionalen Versorgungslage verbessern.

Im vergangenen Jahr konnte die nationale Reserve ab Mitte November bezogen werden. Darunter auch der Impfstoff „Fluzone High Dose Quadrivalent“ für Personen ab 65 Jahren der in Europa noch gar nicht auf dem Markt war. Dennoch hatte das BMG nach eigenen Angaben 500.000 Dosen beim Hersteller Sanofi bestellt, um ältere Menschen ab 65 Jahren zu schützen. Entsprechend sollte der Impfstoff vorzugsweise in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden. Der Impfstoff besitzt die vierfache Antigenmenge im Vergleich zu den herkömmlichen Grippeimpfstoffen.