Im Klinikalltag erfordere dieses Management zusätzliches Personal. Hoppe-Tichy sieht in der Lagerhaltungspflicht für Hersteller eine Lösung, denn bisher gilt sie nur für Apotheken und Großhändler. Eine Sanktionierung der Pharmafirmen müsse möglich sein.
Die DGHO schlägt ein ganzes Maßnahmenpaket vor, um Lieferengpässe zu verhindern. Dazu gehören eine Meldepflicht bei drohenden Lieferengpässen, verbunden mit der Angabe von therapeutischen Alternativen. Außerdem sollen die Kliniken analog zum Großhandel einen Belieferungsanspruch gegenüber der Industrie bekommen. Die Kassen sollten bei kritischen Wirkstoffen nur noch in begrenztem Umfang Rabatte aushandeln können.
Am häufigsten fehlen laut Professor Dr. Karl Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Onkologika, Antibiotika sowie ZNS-Therapeutika. Der umfassende Austausch mit allen Teilnehmern im Jour fixe und die freiwillige Lieferengpass-Liste seien bereits wichtige Schritte hin zu mehr Transparenz und Versorgungssicherheit für die Patienten. Broich fordert eine „Selbstdisziplinierung” der pharmazeutischen Industrie. Falls dies nicht umgesetzt werde, könne eine Meldepflicht für die Hersteller kommen.
APOTHEKE ADHOC Debatte