Corona-Krise: Seehofers Worst Case-Szenario Alexander Müller, 03.04.2020 10:40 Uhr
Szenario 2: „Rückkehr der Krise“
Die Verbreitung des Virus wird durch die getroffenen Maßnahmen massiv begrenzt, allerdings gibt es eine zweite Infektionswelle in der zweiten Jahreshälfte. Für die Wirtschaft bedeutete das, dass Nachholeffekte ausbleiben und das BIP um 11 Prozent sinkt.
Szenario 3: „Langes Leiden“
Ein schnelles Eindämmen der Epidemie gelingt nicht und die Ausgangsbeschränkungen müssen bis zu den Sommerferien im Juli verlängert werden. Auch in diesem Szenario bricht das BIP um 9 Prozent an, das sei aber eher eine optimistische Annahme. „Nicht berücksichtigt sind hier mögliche sich selbst verstärkende Effekte, die mit der langen Zeit der Krise auftreten.“
Szenario 4: „Abgrund“
Die Eindämmung der Epidemie gelingt nicht, es kommt zu einer unkontrollierbaren Situation. Ausgangsbeschränkungen bis zum Ende des Jahres mit weiterer Einschränkung der Wirtschaft um zusätzlich vier Monate lassen das BIP um 32 Prozent einbrechen, die Industrie um 47 Prozent. „Dieses Szenario kommt einem wirtschaftlichen Zusammenbruch gleich, dessen gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen kaum vorstellbar sind“, heißt es im BMI-Papier.
Mit Blick auf diese Zahlen müsse alles getan werden, um Szenario 1 zu erreichen. Die erste Phase der Schließungen von Schulen und Betrieben müsse schnell in Phase 2 mit vielen Tests und konsequenter Isolation abgelöst werden. Dazu müssten die notwendigen Strukturen schnell aufgebaut werden. Als notwendige wirtschaftspolitische Maßnahmen sieht das BMI die Ausweitung der Kurzarbeit und Liquiditätshilfen, wie bereits beschlossen, direkte Unternehmenstransfers, eine Beteiligung an Unternehmen durch einen Staatsfonds, steuerliche Entlastungen, eine Stabilisierung der Kommunalfinanzen sowie konjunkturelle Maßnahmen nach dem Ende der Krise.
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