Interessenvertretung

BVKA: Heimversorger und Digitalapotheker APOTHEKE ADHOC, 08.06.2018 09:30 Uhr

Neuer Name und neue Aufgaben: Dr. Klaus Peterseim ist jetzt Chef des Bundesverbandes der Versorgungsapotheker (BVVA). Foto: VZA
Berlin - 

Der bisherige Bundesverband klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA) hat sich einen neuen Namen gegeben und seinen Aktionsradius erweitert. Die Mitgliederversammlung hat am 7. Juni einstimmig die Umbenennung in Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) zugestimmt. Mit dem neuen Verband will dessen Vorsitzender Dr. Klaus Peterseim die Digitalisierung der Branche offensiv vorantreiben.

Die Umbenennung und entsprechende Satzungsänderung war nach den Worten Peterseims erforderlich geworden, seit der Verband vor zwei Jahren sein traditionelles Aktionsfeld für die klinik- und heimversorgenden Apotheken um die Bereiche Palliativ- und Substitutionsversorgung erweitert hat. Die offizielle Nutzung des neuen Namens mit neuem Logo erfolgt nach der Eintragung ins Vereinsregister.

„Wir haben den BVKA zu einem Spezialverband von Apotheken mit pharmazeutischer Versorgung jenseits der Offizin weiterentwickelt und unterstützen die Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit von Apotheken in diesen Sektoren“, so Peterseim. Alle vier Tätigkeitsbereiche des Verbandes – Klinik-, Heim-, Palliativ- und Substitutionsversorgung – werden während der zweitägigen Jahrestagung Gegenstand ausführlicher Berichte und Beratungen in vier parallelen Symposien sein.

Zweck des BVVA ist die Wahrnehmung und Förderung der gemeinsamen fachlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen der selbstständigen Leiter öffentlicher Apotheken, die sich auf die pharmazeutische Versorgung in besonders geregelten Versorgungsbereichen spezialisiert haben, heißt es in der BVVA-Satzung. Als Fachverband im Gesundheitswesen berücksichtigt er dabei die mit der pharmazeutischen Versorgung verbundenen besonderen Verpflichtungen gegenüber der Allgemeinheit und setzt sich für eine zweckmäßige, bedarfsgerechte, ortsnahe und wirtschaftliche pharmazeutische Versorgung und Betreuung der Patienten, Ärzte und Gesundheitseinrichtungen auf qualitativ hohem Niveau ein.

„Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist eine der größten Herausforderungen des Gesundheitswesens in den nächsten Jahren“, so Peterseim. Die Versorgungsapotheken müssen nach seinen Worten Treiber der Digitalisierung sein. Der Verband werde auch auf die richtigen Rahmenbedingungen hinwirken. „Wir sind dafür fachlich gut aufgestellt“, sagte der Vorsitzende, „wenn wir es nicht machen, dann tun es andere außerhalb der Apotheke.“ Eine Vernachlässigung neuer Tätigkeitsfelder führe nur zum Markteintritt fremder Anbieter und langfristig zu Fremdbesitz-gesteuerten Strukturen.

Die Apotheken des BVVA sieht der Vorsitzende dafür strukturell, personell und technisch gut gerüstet. In der Klinik-, Heim-, Palliativ- und Substitutionsversorgung biete die Digitalisierung die große Chance, die Versorgung nachhaltig zu verbessern. „Das Papierrezept wird es auf längere Sicht nicht mehr geben“, fügte Peterseim hinzu.

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung lese sich „wie eine Arbeitsanweisung für unseren Verband und unsere Mitgliedsapotheken“. Telemedizin, elektronische Patientenakte bis 2021 oder nationales Gesundheitsportal für schnelle und verlässliche Gesundheitsinformation seien die aktuellen Stichworte.