Apothekerverband

„Wegsterben wie Tante-Emma-Lädchen“ APOTHEKE ADHOC, 19.01.2017 14:35 Uhr

Werbung für Vor-Ort-Apotheken: Der LAV Baden-Württemberg will mit diesem Video die Apotheken unterstützen. Screenshot
Berlin - 

Mit dem prominenten CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat bereits die Apothekerkammer Nordrhein ein Image-Video über die Vorteile der Vor-Ort-Apotheken produziert. Jetzt folgt der Apothekerverband Baden-Württemberg mit einem Spot über den „Sinn einheitlicher Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel“. In 114 Sekunden weist der der kurze Beitrag auf die Rolle der Apotheken bei der Arzneimittelversorgung hin. Das Video hat man in der Geschäftsstelle des LAV weitgehend selbst produziert.

„Einheitliche Arzneimittelpreise schützen Patienten“, leitet das Video seine Erläuterungen ein. Die Preisbindung sorge dafür, dass Patienten im Krankheitsfall keine Preisvergleiche zwischen Apotheken anstellen müssten, sondern überall zu gleichen Bedingungen versorgt würden: Einheitliche Preise sorgten dafür, dass „wir alle flächendeckend und wohnortnah“, „von Mensch zu Mensch“ und rund um die Uhr versorgt würden.

Preiswettbewerb bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hingegen würden vor allem kleinere Apotheken auf dem Land und in strukturschwachen Regionen nicht überleben, warnt der LAV. „Apotheken in Dörfern würden wegsterben wie Tante-Emma-Lädchen.“ Die Folgen bekämen die Patienten vor allem in Notfällen zu spüren. Denn ausländische Versandapotheken übernähmen keine „Gemeinwohlaufgaben wie Nacht- und Notdienst oder die Herstellung von Rezepturen“. Zum Abschluss folgt der Hinweis auf die aktuelle Unterschriftenaktion der ABDA.

Produziert wurde das Video in der LAV-Presseabteilung. Frank Eickmann, Leiter Kommunikation, hat ebenso mitgewirkt wie Carmen Gonzalez, die als ausgebildete Rundfunksprecherin dem Video ihre Stimme lieh. Zu sehen ist das Video nicht nur über Youtube und auf dem Facebook-Auftritt des LAV. Es wurde eingebunden in alle Internetseiten der LAV-Mitgliedsapotheken.

Mitte Dezember waren die Herausgeber der Apotheken Umschau mit ihrem TV-Spot „Danke Apotheke!“ auf Sendung gegangen. In dem 60-sekündigen Clip machte der Wort & Bild Verlag auf die Leistungen der Apotheken aufmerksam, ohne selbst als Absender in Erscheinung zu treten. Im Abbinder wurde stattdessen auf die Website danke-apotheke.de verwiesen; hier finden Interessenten weitere Informationen zur Kampagne.

Bis zum Jahresende lief der Spot zwei Dutzend Mal auf reichweitenstarken Sendern wie ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Kabel 1. In Baierbrunn hatte man das gesamte TV-Budget umgeschichtet, um den Apotheken in der Diskussion um das geplante Rx-Versandverbot zur Seite zu stehen. Dann wurde die Kampagne noch einmal verlängert: Bis Mitte Januar waren noch einmal knapp 20 Schaltungen im Vorabend- und Abendprogramm von ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Kabel 1 geplant. Der Spot wurde auf 35 Sekunden gekürzt, das entspricht der Länge des regulären Umschau-Clips, der bis dahin weiter pausiert.

Außerdem hat die ABDA den Apotheken Poster und Unterschriftenlisten zur Verfügung gestellt. Bundesweit rufen Apotheker ihre Patienten auf, für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch Präsenzapotheken zu unterschreiben. Die Aktion soll bis zum 1. März 2017 laufen. Mit verschiedenen Plakaten wollen auch die Mitglieder der Noweda auf die Leistungen der Apotheken vor Ort hinweisen und zugleich darauf aufmerksam machen, wie wenig sich ausländische Versandapotheken an den Gemeinwohlpflichten der Arzneimittelversorgung beteiligen.