Erstes Vakzin in Sicht?

Valneva forscht an Chikungunya-Impfstoff

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Berlin -

Die durch Mücken übertragbare Viruserkrankung Chikungunya sorgt vor allem in wärmeren Gebieten für viele Erkrankungsfälle. Der Impfstoffhersteller Valneva forscht bereits seit längerem an einem Impfstoffkandidaten. Kommt er auf den Markt, wäre es das erste Vakzin, das vor der Erkrankung schützen kann.

Das von Tigermücken übertragene Chikungunya-Virus (CHIKV) stellt vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten ein Problem dar. Da sich die Asiatische Tigermücke jedoch weiter ausbreitet, muss auch mit einer weiteren Verbreitung des Virus in anderen Regionen gerechnet werden.

Studie soll neue Altersgruppe einschließen

Valneva gab nun bekannt, dass die Rekrutierung und Impfung von Jugendlichen für die Phase-III-Studie VLA1553-321 mit dem Chikungunya-Impfstoffkandidaten VLA1553 abgeschlossen ist. Erste Ergebnisse der Studie werden Mitte 2023 erwartet. Die Daten könnten eine Zulassungserweiterung für die neue Altersgruppe unterstützen. Im Dezember hat Valneva die Zulassung von VLA1553 für Erwachsene bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht. Wird der Antrag genehmigt, könnte der erste Impfstoff gegen Chikungunya auf den Markt kommen. Bei Erwachsenen konnte durch eine einmalige Impfung eine 99-prozentige Seroresponse-Rate erreicht werden.

Die aktuelle Phase-III-Untersuchung an Jugendlichen wird mit 754 Proband:innen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren durchgeführt. Sie werden im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhalten entweder VLA1553 oder Placebo. Das primäre Ziel der Studie ist die Untersuchung der Sicherheit und Immunogenität 28 Tage nach einer Einmalimpfung mit VLA1553.

Ergebnisse im Laufe des Jahres erwartet

„Der Abschluss der Rekrutierung in dieser Studie ist ein wichtiger Meilenstein für das gesamte Programm. Wir haben überzeugende Phase-III-Ergebnisse bei Erwachsenen und älteren Menschen vorgelegt und freuen uns nun darauf, im Laufe dieses Jahres Ergebnisse bei Jugendlichen zu erhalten“, erklärt Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva. „Das Chikungunya-Virus ist eine große und wachsende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, die bereits in über 100 Ländern aufgetreten ist und von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind, und dennoch gibt es derzeit weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung, um diese einschränkende Krankheit zu verhindern.“

Das Erreichen dieses Ziels sei „ein wichtiger Meilenstein für die Ausweitung der Indikation des Impfstoffs bei Jugendlichen“, fügte Dr. Esper Georges Kallas, Präsident des Instituto Butantan hinzu. Der Impfstoff könne somit ein wichtiges Instrument zur Vorbeugung von Chikungunya werden.

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