Urologika

Tovedeso: Aktiver Metabolit aus Toviaz APOTHEKE ADHOC, 08.03.2018 14:26 Uhr

Desfesoterodin gegen hyperaktive Blase: Ratiopharm hat mit Tovedeso den aktiven Metaboliten von Fesoterodin auf dem Markt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Neue Therapieoption bei hyperaktiver Blase: Ratiopharm hat mit Tovedeso (Desfesoterodin) den aktiven Metaboliten von Fesoterodin, bekannt aus Toviaz (Pfizer), auf dem Markt.

Tovedeso ist zu 3,5 beziehungsweise 7 mg als Retardtablette auf dem Markt. Das Arzneimittel ist zur symptomatischen Behandlung einer hyperaktiven Blase zugelassen. Erwachsene mit erhöhter Harnfrequenz, imperativem Harndrang oder Dranginkontinenz können von der Therapie mit Tovedeso profitieren.

Desfesoterodin ist der primäre aktive Metabolit von Fesoterodin, das als Prodrug in Toviaz enthalten ist. Der Arzneistoff ist ein kompetetiver spezifischer Muskarin-Rezeptor-Antagonist und blockiert die Muskarinrezeptoren M1 bis M5. Im Vergleich zum Prodrug hat Desfestoterodin eine um zwei Zehnerpotenzen erhöhte Affinität zum Muskarinrezeptor. Desfesoterodin gilt als wichtigste pharmakologisch aktive Substanz von Fesoterodin.

Tovedeso wird einmal täglich unzerkaut, mit oder ohne Nahrung und reichlich Flüssigkeit eingenommen. Die Anfangsdosis beträgt 3,5 mg und kann auf eine maximale Gabe von 7 mg pro Tag aufdosiert werden. Die volle Wirksamkeit wird nach zwei bis acht Wochen erwartet. Um den individuellen Therapieerfolg zu ermitteln, sollte acht Wochen nach Therapiebeginn eine Überprüfung stattfinden.

Die möglichen Nebenwirkungen unter Desfesoterodin sind Mundtrockenheit, Verstopfung, Schwindel, trockene Augen, Müdigkeit oder Harnverhalten.

Detrusitol (Tolterodin, Pfizer) ist ebenfalls zur symptomatische Behandlung von Dranginkontinenz und/oder Pollakisurie und imperativem Harndrang, wie sie beim Syndrom der überaktiven Blase auftreten können, indiziert. Auch hier ist der 5-Hydroxy-methyltolterodin-Metabolit für die Wirksamkeit verantwortlich.