Cannabis aus Deutschland

Tilray: Erste Ernte in Neumünster APOTHEKE ADHOC, 14.07.2021 12:18 Uhr

Tilray verkündet, dass die erste deutsche Cannabis-Ernte eingefahren werden konnte. Foto: Aphria
Berlin - 

Vier Jahre nach der Einführung gehört medizinisches Cannabis in immer mehr Apotheken zum Alltag. Die THC- und CBD-haltige Pflanze wird als zerkleinerte Blüte, Kapsel oder Vollsprektrumextrakt abgegeben. Bislang mussten Apotheken auf Cannabis aus dem Ausland zurückgreifen – nun folgt die erste Lieferung mit Cannabis aus Neumünster.

Der Vertriebsstart für Cannabis aus Deutschland wurde lange erwartet. Bislang war die Patientenversorgung von Importen abhängig. Durch den Anbau in Neumünster soll diese Abhängigkeit reduziert werden. Die Erntemenge soll in den kommenden Jahren stetig steigen. Die Tochtergesellschaft Aphria betreibt die Anlage; durch den Zusammenschluss der beiden Firmen im vergangenen Dezember wird das gesamte Produktportfolio der Pflanze von der Blüte, über den Extrakt bis zum Inhaltsstoff Dronabinol abgedeckt.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als erster der drei staatlich lizenzierten Produzenten unserer Verantwortung zur zuverlässigen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit medizinischem Cannabis von höchster Qualität gerecht werden können“, so Sascha Mielcarek, Geschäftsführer Tilray Deutschland.

Dr. Manfred Ziegler, Geschäftsführer Aphria Rx, ergänzt: „Gleichzeitig ist diese Lieferung auch Ausdruck unserer operativen Stärke in Deutschland, die wir trotz der Herausforderungen in Zeiten einer globalen Pandemie durchgängig zeigen konnten. Unser ausdrücklicher Dank gilt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und der Deutschen Cannabisagentur, die uns ihr Vertrauen geschenkt und zu jedem Zeitpunkt konstruktiv mit uns zusammengearbeitet haben.“

Die Produktion in Schleswig-Holstein wird für den Gesamtbedarf an Cannabis in Deutschland nicht ausreichen. Die deutsche Produktion könnte sich jedoch auf die Preise auswirken. Das BfArM verkauft das medizinische Cannabis nach eigenen Angaben für 4,30 Euro pro Gramm – und damit für rund die Hälfte des üblichen Marktpreises. „Dabei erzielt das BfArM keine Überschüsse. Bei diesem Preis werden lediglich die beim BfArM anfallenden Personal- und Sachkosten berücksichtigt“, erklärt die Behörde.