Antibiotika-Resistenz

Schutz-Mechanismus entschlüsselt Yvette Meißner, 13.11.2007 11:53 Uhr

Berlin - 

Infektionen mit Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) zählen zu den bedeutenden Therapieproblemen. Eine medikamentöse Behandlung ist insbesondere deshalb schwierig, weil der Keim immer wieder neue Resistenzen gegen vorhandene Antibiotika entwickelt. Wissenschaftler haben nun ein Protein entdeckt, mit Hilfe dessen sich der so genannte community-associated MRSA (CA-MRSA) schützt.

Mit einer komplexen Strategie, die Staphylococcus aureus entwickelt hat, könne sich das Bakterium der herkömmlichen Immunabwehr entziehen, so Michael Ott vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAD). So kann das Antiobiotika-resistente Bakterium ein Protein synthetisieren, das zur Familie der Phenol-löslichen Moduline gehört. Mit dessen Hilfe kann der Keim insbesondere Leukozyten zerstören und somit die gegen ihnen gerichtete Immunreaktion abwehren. Besonders bemerkenswert sei, dass die MRSA ihre Proteine dann ausschütten können, wenn körpereigene Immunzellen besonders schwach und angreifbar sind. Die Ergebnisse lassen auf neue therapeutische Entwicklungen hoffen, so die Forscher des NIAD.