Adenokarzinom

Photodynamische Therapie mit Tookad APOTHEKE ADHOC, 13.04.2018 13:47 Uhr

Padeliporfin wird injiziert und einige Zeit später durch punktuellen Lichteinfluss per Laserlicht im Tumor aktiviert. Foto: PEI
Berlin - 

Photosensitizer bei Adenokarzinom: Tookad (Padeliporfin, Steba Biotech) ist seit April auf dem Markt und ermöglicht eine zielgerichtete Tumortherapie, die sich auf den Tumorbereich beschränkt.

Tookad ist als Monotherapie bei Erwachsenen mit einem unbehandelten einseitigen Niedrigrisiko-Adenokarzinom der Prostata indiziert. Voraussetzung sind eine Lebenserwartung von zehn Jahren sowie weitere Kriterien wie klinische Stufe T1c oder T2a, ein Gelasoon Score ≤ 6, basierend auf hochauflösenden Biopsie-Strategien, ein prostataspezifischer Antigen (PSA)-Wert ≤ 10 ng / ml sowie histologische Kernproben.

Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht. Zur Verfügung steht das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung zu 183 und 366 mg. Eingesetzt wird Tookad zur photodynamischen Therapie (VTP). Dazu wird Padeliporfin injiziert und einige Zeit später durch punktuellen Lichteinfluss per Laserlicht aktiviert. Dazu wird eine optische Faser in das Tumorgewebe eingeführt und der Arzneistoff gezielt im Tumor aktiviert. In der Folge wird eine Kaskade von pathophysiologischen Ereignissen angestoßen, Sauerstoff- und Stickstoffverbindungen entstehen und verschließen schließlich die Tumor-umgebenden Gefäße und es kommt zur Nekrose. Das befallene Areal wird ausgeschaltet.

Die Behandlung erfolgt unter Vollnarkose. Mindestens sechs Stunden nach dem Eingriff sollen die Patienten medizinisch überwacht und vor Licht geschützt werden. Erst 48 Stunden nach der Behandlung mit Tookad dürfen die Betroffenen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.

In den ersten zwei Jahren nach der Behandlung soll alle drei Monate das prostataspezifische Antigen (PSA) gemessen werden – danach alle sechs Monate. Zusätzlich soll mindestens einmal jährlich eine digitale rektale Untersuchung durchgeführt werden. Zwei, vier und sieben Jahre nach der Behandlung mit Tookad sind a-Biopsien durchzuführen.

Wirksamkeit und Sicherheit von Tookad wurden in einer klinischen Studie belegt. 197 Patienten wurden mit einer VTP-Therapie mit Tookad behandelt und 207 Patienten aktiv überwacht. Nach zwei Jahren konnte bei 52 von 80 Patienten mit Anfangserkrankung eine negative Biopsie dokumentiert werden. Es wurde somit bei 65 Prozent kein Karzinom nachgewiesen. In der Gruppe der aktiven Überwachung waren es hingegen nur 14,1 Prozent. In den zwei Jahren nach der Behandlung war der Anteil der Probanden, deren Erkrankung zu einer extensiveren oder aggressiveren Form fortschritt nur halb so hoch wie in der Vergleichsgruppe.

Zu den dokumentierten Nebenwirkungen zählen erektile Dysfunktion, Harninkontinenz und -retention, Infektionen des Harntraktes sowie Schmerzen im Genitalbereich.