Neutropenie

Pelgraz: Fertiginjektor statt Spritze Alexandra Negt, 29.10.2019 12:06 Uhr

Pelgraz ist laut Accord der erste vorgefüllte Fertiginjektor zur Selbstapplikation von Pegfilgrastim bei Neutropenie.
Berlin - 

Accord hat seit einem Jahr die Zulassung für Pelgraz (Pegfilgrastim) als Injektionslösung in einer Fertigspritze. Mit dem neuen Fertiginjektor erhalten Betroffene nun die Möglichkeit, die Behandlung zu Hause durchzuführen. Der Wirkstoff ist zugelassen zur Reduktion der Dauer der Neutropenie und der Häufigkeit der fieberhaften Neutropenie bei erwachsenen Patienten, die sich einer zytotoxischen Chemotherapie unterziehen.

Die Lebensqualität von onkologischen Patienten kann aufgrund der zahlreichen Arzt- und Klinikbesuche stark eingeschränkt sein. Accord verfolgt mit der Markteinführung des Pelgraz-Fertiginjektors das Ziel, diesen Patienten mehr Unnabängigkeit innerhalb der Behandlung zu geben. Der Fertiginjektor ist in Deutschland seit Oktober verfügbar. Eine therapiebegleitende App, mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung, soll zur Verfügung gestellt werden.

Nach Aussagen des Generikaherstellers beobachten 86 Prozent der Onkologen, Hämatoonkologen und des medizinischen Fachpersonals Patienten mit Angst vor Spritzen. Der Fertiginjektor besitzt eine verborgene Nadelspitze, die Kanüle bleibt für den Anwender somit unsichtbar. Ein großflächiger Injektorboden sorgt für den richtigen Winkel bei der Anwendung. Die vollständige Applikation ist durch eine gelbe Markierung und einen hörbaren Klick gekennzeichnet. Der Patient kann selbst bestimmen, wie schnell die Injektion appliziert wird.

Die Neutropenie ist immer noch einer der häufigsten Gründe für Dosisreduktionen einer Chemotherapie. Um die Blutwerte zu verbessern, werden Therapiezyklen mitunter verschoben. Die Überlebens- und Heilungschancen der Patienten können hierdurch sinken. Unter Neutropenie versteht man eine krankhafte Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut. Die Infektabwehr von Erkrankten ist deutlich geschwächt. Bei einer zu geringen Anzahl dieser Blutzellen kann eine Entzündung schwerwiegende Folgen haben, da das Immunsystem nicht fähig ist die Keime selbst zu bekämpfen. Unter der Gabe von Zytostatika kann es zu einer verminderten Bildung von Granulozyten aufgrund einer gestörten Hämatopoese (Bildung der Blutzellen) kommen. Es zeigen sich Symptome wie Fieber, Ausschlag und geschwollene Lymphknoten.