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Notfall-Pen: Rückruf auch in Deutschland Nadine Tröbitscher, 04.04.2017 15:06 Uhr

Berlin - 

Der am Wochenende gestartete Rückruf von Epinephrin-haltigen Notfallpens erreicht diese Woche Deutschland. Im Falle einer schweren allergischen Reaktion muss schnell gehandelt werden – ist der Autoinjektor defekt, kann es bedrohlich werden. Betroffen sind vor allem Allergiker.

Fastjekt, Injektionslösung in einem Fertigpen, diverse Chargen

Nachdem in den USA am Wochenende der Rückruf für EpiPen und EpiPen Jr startete, ruft Meda jetzt auch in Deutschland die Epinephrin-haltigen Notfallpens Fastjekt und Fastjekt Junior in diversen Packungsgrößen und Chargen zurück.

Fastjekt, 1 Stück, Injektionslösung in einem Fertigpen, Ch.-B.: 6FA292E

Fastjekt Junior, 1 und 2 Stück, Injektionslösung in einem Fertigpen, Ch.-B.: 5ED824AT, 5ED824J, 5ED824K, 5ED824W, 6ED117D

Der freiwillige Rückruf basiert auf zwei vorliegenden Fällen, die beim Auslösen der Injektion Auffälligkeiten aufwiesen. Allerdings wurden die Komplikationen nicht bei einer in Deutschland befindlichen Charge festgestellt. Der Defekt des Autoinjektors kann auf eine Lieferkomponente zurückgeführt werden. Daher kann ein erhöhter Kraftaufwand zum Auslösen erforderlich oder die Aktivierung gänzlich unmöglich sein. Patienten kämen somit im Falle eines anaphylaktischen Schocks in eine lebensbedrohliche Situation. Laut Aussagen von Meda soll die Auftretenswahrscheinlichkeit des Defektes äußerst selten sein. Dennoch entscheidet sich der Hersteller eigenverantwortlich für den Rückruf. Auch die Ärzte sind über einen Rote-Hand-Brief informiert. Die betroffene Ware soll zwischen dem 6. April und 11. Mai zur Gutschrift an den Großhandel geschickt werden.

Colifoam 20,8 g und 2x20,8 g, Rektalschaum, Ch.-B.: 60761C, 60761E

Meda meldet für den Hydrocortison-haltigen Rektalschaum einen Funktionsfehler und ruft daher die betroffenen Chargen 60761C und 60761E in den Packungsgrößen 20,8 g und 2x20,8 g zurück. Es bestehe die Möglichkeit weniger Applikationen des Schaumes als deklariert, entnehmen zu können. Die Sicherheit des Arzneimittels sei davon nicht beeinträchtigt. Betroffene Packungen können vom 6. April bis 11. Mai an den Großhandel zur Gutschrift geschickt werden.

Femoston 2/10 mg, Kohlpharma, 84 Filmtabletten, Ch.-B.: 351234 Fertigungsauftrag 6156582

Das laufende Qualitätsmonitoring hat für Femoston 2/10 mg mit der Charge 351234 ein fehlerhaftes Aufbringen des Innenetikettes auf den Blistern ergeben. Somit ist nicht auszuschließen, dass die Patienten das 2-Phasen-Präparat falsch einnehmen. Aus Sicherheitsgründen wird daher die betroffene Charge mit der Fertigungsauftragsnummer 6156582 zurückgerufen. Die Ziffer ist auf dem Außenetikett unter dem Data-Matrix (2D)-Code aufgebracht. Weitere Fertigungsaufträge der Charge sind nicht betroffen. Apotheken werden daher gebeten, nur die Packungen der Charge 351234 mit der Fertigungsauftragsnummer 6156582 zur Gutschrift an folgende Adresse zu schicken:

kohlpharma GmbH
Im Holzhau 8
66663 Merzig

Convulsofin, 200 Tabletten, Ch.-B.: M05063

Teva verzichtet auf die Zulassung von Convulsofin (Calciumvalproat) und ruft daher die noch im Handel befindliche Charge M05063 für die Packungsgröße 200 Tabletten zurück. Apotheker werden gebeten, ihre Bestände zu überprüfen und die betroffene Ware an folgende Adresse zu schicken:

Transpharm Logistik GmbH
Retouren-Abteilung
Graf-Arco-Straße 3
89079 Ulm

Estracyt 40 und 100 Hartkapseln, alle Chargen

Pfizer verzichtet auf die Zulassung von Estracyt (Estramustin). Somit ist die Zulassung erloschen und die Ware verliert ihre Verkehrsfähigkeit und muss deshalb zurück an folgende Adresse:

Pfizer Pharma GmbH
Retourenstelle
An der Tagweide 5
76139 Karlsruhe