Neue Arzneimittel

Vier Neuzugänge im Februar APOTHEKE ADHOC, 17.02.2018 08:19 Uhr

Mitte Februar kommen diverse Neuzulassungen auf den Markt. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Neuheiten im Generalalphabet: Aktuell kommen einige Hoffnungsträger und Innovationen auf den Markt. Dazu zählen unter anderem Onkologika und Biologika.

Für Odomzo (Sonidegib) hat Novartis bereits im August 2015 die EU-Zulassung erhalten. Jetzt wird das Arzneimittel zur Behandlung von Erwachsenen mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkrebs, die für eine kurative Operation oder eine Strahlentherapie nicht in Frage kommen, verfügbar sein. Vertrieben wird das Arzneimittel vom Generikakonzern Sun Pharma, der die weltweiten Rechte Ende 2016 für 175 Millionen US-Dollar übernommen hatte.

Das Basalzellkarzinom ist die am häufigsten auftretende Form von Hautkrebs und kann in einem fortgeschritten Stadium stark entstellend sein. Odomzo wird als Tablette zu 200 mg einmal täglich angewendet. Sonidegib ist ein selektiver Inhibitor des Proteins Smoothened (SMO). Der Hedgehog-Signalweg wird durch die Bindung an SMO gehemmt, die Transkription verhindert.

Adynovi (Rurioctocog alfa pegol, Shire) ist zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen ab einem Alter von zwölf Jahren mit Hämophilie A – einem kongenitalem Faktor-VIII-Mangel –zugelassen. Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie richten sich nach der Schwere der Erkrankung sowie dem Ort und dem Ausmaß der Blutung.

Das Arzneimittel aus der Gruppe der Antihämorrhagika enthält mit Rurioctocog alfa pegol ein kovalentes Konjugat von Octocog alfa. Der Wirkstoff besteht aus 2332 Aminosäuren, die mit Polyethylenglykol verknüpft sind. Rurioctocog alfa pegol besitzt eine verlängerte Halbwertszeit und kann im Rahmen der Substitutionstherapie die Faktor-VIII-Plasmaspiegel erhöhen und somit den Mangel ausgleichen und die Blutungsneigung korrigieren.

Adynovi ist zu 500 I.E. in 2 ml, 1000 I.E in 2 ml und 2000 I.E. in 5 ml als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung auf dem Markt. Das Arzneimittel unterliegt der zusätzlichen Überwachung.

Das Biologikum Fasenra (Benralizumab, AstraZeneca) hatte als Add-on-Erhaltungstherapie für die Behandlung von Erwachsenen mit schwerem eosinophilem Asthma im Januar die Zulassung erhalten. Jetzt kommt das Arzneimittel als Fertigspritze zu 30 mg auf den Markt. Fasenra ist das erste zugelassene Biologikum im Atemwegsbereich, das in der Erhaltungstherapie Verabreichungsintervalle von acht Wochen ermöglicht.

Der monoklonale humanisierte IgG1-Antikörper besitzt einen dualen Wirkmechanismus. Der Arzneistoff bindet zum einen an die Alpha-Untereinheit des Interleukin-5-Rezeptors auf eosinophilen Granulozyten und hemmt so die Bindung von IL-5 an den Rezeptor. In der Folge wird die Aktivierung eosinophiler Granulozyten verhindert. Zum anderen aktiviert Benralizumab durch Bindung mit dem Fc-Fragment natürliche Killerzellen. Es folgt eine Apoptose der eosinophilen Granulozyten über eine Antikörper-abhängige zellvermittelte Zytotoxizität.

Prevymis (Letermovir, MSD) hatte im Januar die EU-Zulassung erhalten und wird zu 240 und 480 mg als Filmtablette und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich sein. Das Arzneimittel ist für die Prävention von Cytomegalievirus (CMV)-Infektionen und -Erkrankungen bei erwachsenen CMV-seropositiven Empfängern allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantationen (HSCT) zugelassen.

Die empfohlene Dosierung beträgt 480 mg einmal täglich. Die Therapie beginnt frühestens am Tag Null oder spätestens am Tag 28 nach erfolgter Transplantation. Die Behandlung wird bis zum Tag 100 fortgesetzt. Wird Prevymis in Kombination mit Ciclosporin angewendet, wird die Letermovir-Dosis auf 240 mg täglich reduziert. Diese individuelle Dosierung wird durch die zwei im Handel befindlichen Wirkstärken sichergestellt. Letermovir gehört zur Substanzklasse der nicht-nukleosidischen-CMV-Inhibitoren, den 3,4-Dihydrochinazolinen, und hemmt die Virusreplikation durch eine gezielte Wirkung auf den Terminasekomplex.