Beipackzettel

Neue Warnungen für Grippemittel Yvette Meißner, 28.11.2007 16:15 Uhr

Berlin - 

Die Grippemedikamente Tamiflu (Roche) und Relenza (GlaxoSmithKline ) sollen strengere Warnhinweise bekommen, so ein pädiatrisches Gutachterkomittee in den USA. Tamiflu hatte bei Kindern und Jugendlichen psychische Probleme sowie starke Verwirrungszustände ausgelöst. Bereits seit zwei Jahren wird die Sicherheit des Influenzamittels von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA beobachtet.

Fast 600 Berichte psychischer Probleme habe es im Zusammenhang mit Tamiflu gegeben, berichtet die FDA, drei Viertel davon in Japan. Fünf Kinder seien gestorben, weil sie aufgrund der Verwirrung aus dem Fenster oder vom Balkon gefallen waren oder in den Verkehr gelaufen waren. Alle Berater waren sich einig, dass es stärkere Warnungen für die Neuraminidase-Hemmer geben muss. Nach den neuen Vorgaben soll der Beipackzettel von Tamiflu den Hinweis auf Todesfälle enthalten. Bislang sei bereits angegeben, dass es während der Einnahme zu Delirium und Selbstverletzungen kommen kann.

Relenza bekommt den Zusatz, dass während der Behandlung zu Halluzinationen und Delirien auftreten können. Die FDA ist nun für die Umsetzung dieser Vorgaben verantwortlich. Eine Sprecherin von GlaxoSmithKline sagte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass bei Relenza keine Todesfälle bekannt sind. Es seien lediglich psychische Störungen gemeldet worden. Ob die Arzneimittel auch in Europa mit zusätzlichen Warnhinweisen versehen werden, stehe bislang noch nicht fest, eine Entscheidung der europäischen Arzneimittelagentur EMEA stehe noch aus.