Kaum Unterschiede zu Nicht-Schwangeren

mRNA: Kein erhöhtes Impfrisiko für Schwangere & Kind APOTHEKE ADHOC, 29.04.2021 11:09 Uhr

Biontech/Pfizer & Moderna: Analysen aus den USA zeigen bislang keine Hinweise für ein erhöhtes Impfrisiko bei Schwangeren. Foto: Marina Demidiuk/shutterstock.com
Berlin - 

Die Corona-Impfungen polarisieren und sorgen teilweise für Bedenken. Unter anderem haben junge Frauen und Schwangere oft Sorge vor einem erhöhten Impfrisiko. Eine Auswertung der Impfkampagne aus den USA zeigt nun jedoch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko – sowohl für die Schwangere wie auch für das ungeborene Kind.

Schon zu den meisten Arzneimitteln lassen sich nur schwierig Aussagen zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit machen, denn Schwangere werden in der Regel von klinischen Studien ausgeschlossen. Daher ist auch die Verabreichung der Corona-Impfungen bislang bei Schwangeren nicht umfangreich getestet worden.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Ständige Impfkommission (Stiko) raten derzeit von einer Impfung für Schwangere ab. In den USA hingegen wird von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Abstimmung mit dem American College of Obstetricians and Gynecologists und der American Academy of Pediatrics auch Schwangeren eine Impfung gegen Sars-CoV-2 empfohlen.

Mithilfe der speziellen Datenbank „V-safe“ sollen auftretende Probleme dabei frühzeitig erkannt werden: Frauen, die in den 30 Tagen vor der letzten Regelblutung oder während der Schwangerschaft geimpft wurden, können sich freiwillig auf der Plattform registrieren. Danach erfolgt eine regelmäßige Abfrage zum Zustand und dem Ausgang der Schwangerschaft.

Bis Ende Februar haben sich dort mehr als 35.600 Frauen registriert und ihre Daten angegeben. Alle erhielten die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer oder Moderna. Bislang konnte anhand der Daten bei einer Analyse keine Häufung von Komplikationen bei Schwangeren ermittelt werden. Auch das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) der CDC konnte keinerlei Hinweise liefern.

In puncto Verträglichkeit hätten sich kaum Unterschiede zu nicht-schwangeren Frauen gezeigt, erklärten die CDC. Schmerzen an der Injektionsstelle traten etwas häufiger auf; Kopfschmerzen, Myalgie, Schüttelfrost und Fieber hingegen seltener. Bei 827 Frauen, die überwiegend im dritten Trimester geimpft wurden, ist die Schwangerschaft bereits abgeschlossen: 712 von ihnen brachten lebende Kinder zur Welt. Bei den übrigen 115 Frauen kam es zu einem Schwangerschaftsverlust – bei zehn von ihnen wurde der Abort induziert oder die Schwangerschaft fand außerhalb der Gebärmutter statt.

Der Großteil der spontanen Schwangerschaftsverluste trat in den ersten 20 Schwangerschaftswochen auf. Mit einer Häufigkeit von 12,6 Prozent unterscheidet sich die Rate nicht wesentlich von der allgemeinen Rate der Spontanaborten. Diese wird je nach Literatur mit 10 bis 26 Prozent angegeben. Auch in Bezug auf Frühgeburten, Mangelgeburten oder Fehlbildungen gab es keine Auffälligkeiten.

Bislang ziehen die CDC daher ein positives Fazit. Unklar ist jedoch, wie sich die Impfung auswirkt, wenn sie im ersten Trimester verabreicht wird. Denn die meisten dieser Frauen haben ihren Geburtstermin noch nicht erreicht, daher liegen bisher kaum Daten vor. Das erste Drittel der Schwangerschaft gilt als besonders kritisch, was den Einfluss von Arzneimitteln anbelangt, da in dieser Phase der Embryonalentwicklung die meisten Fehlbildungen auftreten.