Nebenwirkungen

Levothyrox: Fällt heute das Urteil? dpa, 05.03.2019 09:23 Uhr

Mehr als 4000 Kläger fordern mit einer Sammelklage 10.000 Euro Schadenersatz pro Person. Foto: APOTHEKE ADHOC
Lyon - 

Hat der deutsche Pharmahersteller Merck in Frankreich nicht ausreichend über die neue Zusammensetzung eines Schilddrüsenmedikaments informiert? Ein Gericht in Lyon will am Dienstag sein Urteil in einem Schadenersatzprozess verkünden.

Mehr als 4000 Kläger fordern mit einer Sammelklage 10.000 Euro Schadenersatz pro Person. Hintergrund ist, dass Merck in Frankreich die Zusammensetzung des Medikaments Levothyrox geändert hatte. Patienten hatten sich über Nebenwirkungen der neuen Rezeptur beschwert.

Rund drei Millionen Menschen sind in Frankreich auf das Medikament angewiesen. Die Kläger werfen dem Pharmahersteller vor, nicht ausreichend über die veränderte Rezeptur und mögliche Auswirkungen aufgeklärt zu haben. Merck weist die Anschuldigungen zurück und erklärt, ausreichend über die Änderungen informiert zu haben.

Ärzte und Apotheker sowie Merck selbst hätten aufgeklärt. Die Zivilklage der Levothyrox-Patienten in Lyon zielt nicht auf Körperverletzung, sondern auf „fehlende Information“ und „moralischen Schaden“ ab, weil die Patienten nicht gewusst hätten, weshalb sie plötzlich gesundheitliche Probleme hatten.