Indikationsimpfungen

Tollwut-Impfstoff wieder defekt APOTHEKE ADHOC, 13.06.2013 09:08 Uhr

Engpässe bei Rabipur: Das Paul-Ehrlich-Institut erwartet, dass der Tollwut-Impfstoff in der kommenden Woche wieder lieferbar ist. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Apotheken müssen nach Lieferengpässen zum Jahreswechsel erneut auf den Tollwut-Impfstoff Rabipur warten. Der Hersteller Novartis kommt wegen der höheren Nachfrage mit der Produktion der Vakzine nicht hinterher. Die Lieferprobleme sollen in dieser oder der kommenden Woche behoben sein. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat Ende Mai eine Charge freigegeben.

Laut Novartis wurden bundesweit in den ersten fünf Monaten des Jahres bereits 60 Prozent der Menge aus 2012 auf den Markt gebracht. „Unsere Produktion arbeitet mit Nachdruck daran, auch den zusätzlichen Bedarf an Impfstoff innerhalb der Grenzen unserer Produktionskapazität zur Verfügung zu stellen“, sagt eine Novartis-Sprecherin. Die derzeitige Nachfrage liege auch weltweit über den verfügbaren Impfstoffmengen.

Auch beim PEI sind Anfragen wegen der Lieferengpässe von Rabipur eingegangen. Nach der Freigabe dauere es in der Regel zwei bis drei Wochen, bis die Impfstoffe im Handel ankämen, sagt eine Sprecherin.

Neben Novartis besitzt auch Sanofi Pasteur MSD eine Zulassung für den Monokomponentenimpfstoff. Auch HDC ist über Großhändler derzeit nicht verfügbar. Beide Hersteller hatten bereits im Januar Lieferschwierigkeiten.

In Deutschland besteht laut dem Robert Koch-Institut (RKI) derzeit kein Risiko, sich mit klassischer Tollwut bei Wildtieren anzustecken. Die Impfung wird hauptsächlich vor Reisen in Endemiegebiete verabreicht.

Das RKI empfiehlt neben Urlaubern auch Tierärzten, Jägern, Forstpersonal und anderen Menschen, die in Gefahrenregionen in Kontakt mit Wildtieren stehen, eine Impfung. Für akute Fälle belieferen die Hersteller die Notfalldepots von Apothekerkammern, Kliniken oder Großhändlern.