Hilfe für Blinde: Gold in der Netzhaut Alexandra Negt, 25.06.2020 15:20 Uhr
Mit Hilfe von feinen Nano-Goldstäbchen wollen Wissenschaftler Blinden zu einem Sehempfindung verhelfen. Die Edelmetall-Stäbchen sollen die Wärmestrahlung im nahen Infrarotbereich auffangen. Durch einen Membrankanal, der die Wärme in ein Nervensignal umsetzt, und einen Antikörper, der die beiden Komponenten in den Sinneszellen verbindet, könnten erblindete Menschen in Zukunft einen Teil des Augenlichtes wiedererlangen.
Laut einer Publikation im Fachjournal „Science“ funktionierte die innovative Methode bei Mäusen sowie in einem Laborexperiment an menschlichen Zellen. Als Idee für den Ansatz dienten spezielle Reptilien. Boas, Pythons und Grubenottern erkennen ihre Beute an der ausgestrahlten Wärme. Dahinter steckt folgender Mechanismus: Sogenannte TRP-Kanäle („transient receptor potential“) liegen unterhalb des Auges und reagieren auf Wellenlängen im Bereich von 1 bis 30 µm. Sie reizen dort spezielle Nervenzellen, die die Information an das Gehirn weiterleiten. Die Tiere wissen dann, dass ein Lebewesen vor ihnen steht.
Der Mensch kann nicht im Infrarotbereich sehen. Er kann Wärme nicht in Bilder umsetzen, da er kein derartiges Organ besitzt. Im menschlichen Organismus sind beispielsweise die Nervenzellen der Haut in der Lage, Wärmereize in Nervensignale zu verwandeln. Ein internationales Forscherteam um vom Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie in Basel hat jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem die Sinneszellen in den Augen in die Lage versetzt werden sollen, Wärmesignale wahrzunehmen.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Intravitreale Injektionen Eylea: Bayer plant Fertigspritze »
-
Altersbedingte Makuladegeneration Beovu: Konkurrenz für Eylea »
-
Ophthalmika Novartis: Wirkstoffproduktion in Tirol »
- Ab 1. März Corona-SMS für Einreisende »
- Korruptionsvorwürfe Fall Nüßlein: Spahn sieht keine Unregelmäßigkeiten »
- RKI verschärft Empfehlung Generell 14 Tage Quarantäne bei Infektion mit Mutation »
Mehr aus Ressort
- Überarbeitung der Altersgrenze Stiko: Neue Empfehlungen zu AstraZeneca-Vakzin »
- Mögliche Covid-Therapien Update: Otilimab und Opaganib »
- Neue Impfstoffstudie Biontech: Dritte Dosis als Booster »
APOTHEKE ADHOC Debatte