Todesursache Nummer 1

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Neue Ansätze durch KI?

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Berlin -

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seit vielen Jahren die Todesursache Nummer 1. In der Rhein-Main-Pfalz-Region wird intensiv an neuen Technologien zur Bekämpfung der Volkskrankheit geforscht. Im Fokus stehen Entzündungen in den Arterien.

„Wir wollen die Therapie im großem Konsortium in eine neue Richtung treiben“, sagt Ruf. Auf der Grundlage neuster Technologien der Künstlichen Intelligenz, der Systemmedizin, der Thromboseforschung und eben der mRNA-Technologie solle die Rhein-Main-Pfalz-Region zum „Vorreiter für die Behandlung von Atherothrombose“ werden, heißt es bei Curatime. Atherothrombosen sind Thromben im Gefäßsystem, deren Ursache wiederum entzündliche Veränderungen der Gefäßwand sind. „Thrombosen spielen auch noch bei vielen anderen Erkrankungen eine wichtige Rolle“, sagt Ruf. Als Beispiele nennt der Wissenschaftler Krebs und Übergewicht.

Verringerung der Sterblichkeit als Ziel

Zusammen mit weiteren Partnern in der Region soll ein schlagkräftiges Netzwerk zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen, um die Sterblichkeit der Volkskrankheit deutlich zu verringern. Das Bundesforschungsministerium hält den Ansatz für vielversprechend, denn es hat Curatime in die „Clusters4Future“ aufgenommen und fördert es zunächst drei Jahre mit insgesamt 15 Millionen Euro.

Der Mainzer Ansatz sei darüber hinaus „sehr gut komplementär“ mit der sogenannten Protac-Forschung an der Frankfurter Universitätsklinik, sagt Ruf. „In dem ebenfalls vom Bundesforschungsministerium geförderten Clusters4Future Proxidrugs geht es auch um therapeutische Ansätze mit einer neuen Klasse von Medikamenten“, erklärt er, was in Hessen gemacht wird. Bei den Protacs gehe es darum, „dass Proteine, die man nicht in der Zelle haben will, gezielt abgebaut werden“, erläutert der Mediziner. „Da ergeben sich tolle Interaktionen. Der Rhein-Main-Raum wartet mit ganz innovativen, pharmakologischen Strategien auf.“

In der nächsten Runde der Exzellenz-Strategie, einem Förderprogramm von Bund und Ländern zur nachhaltigen Stärkung der Spitzenforschung und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten, sollen die Technologien der Mainzer und Frankfurter Forschenden in einer gemeinsamen interdisziplinären Initiative gebündelt in weiteren Themengebieten angewendet werden. Die Bündelung von Innovationen in der biomedizinischen Forschung sei wichtig, um zu forschungsstarken Regionen in Deutschland zu kommen, betonen die Wissenschaftler.

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